Software-Lösungen im Asset- und Wealth Management „IT-Insellösungen verursachen nur unnötigen Aufwand“

Uwe Schenk ist Geschäftsführer der Coburger Software-Firma Coryx

Uwe Schenk ist Geschäftsführer der Coburger Software-Firma Coryx

Komplexe Geschäftsprozesse erfordern schnelle Reaktionen – insbesondere im Asset- und Portfoliomanagement. Schließlich sind Agilität und Innovationskraft gefragt, um den sich stetig verändernden Rahmenbedingungen in diesem Themenfeld lösungsorientiert begegnen zu können.

Die dazugehörigen Software-Lösungen versetzen Banken, Vermögensverwalter und Finanzdienstleister in die Lage, mit Hilfe eines Compliance-konformen Berichtswesens und einer umfassenden Risikoüberwachung Vermögenswerte optimal zu managen und zu verwalten.

An entsprechenden Lösungen mangelt es nicht. Sie alle bieten mehr oder weniger die gleichen – oftmals umfangreichen – Funktionen an, die je nach Komplexität der Anforderungen bestenfalls mit Standardfunktionen in Kombination mit marginalen Individuallösungen abgedeckt sind. Doch es gibt Unterschiede – nicht nur auf Angebotsseite, auch hinsichtlich der Anwenderbedürfnisse der Asset- und Portfoliomanager.

Komplexität ohne IT nicht beherrschbar

Asset- und Portfoliomanager verwalten mitunter einzelne Portfolios mit Transaktionen im Millionenbereich und mit einer Historie über mehrere Jahrzehnte. Ebenso gängige Praxis sind Millionen von Portfolios mit eher flachen Transaktionsstrukturen. Finanzportale, wie sie beispielsweise oftmals von Großbanken betrieben werden, erfahren eine zusätzliche Komplexität durch ein Mehrmandantensystem.

Hinzu kommen mehrere hundert Millionen historische Kurse unterschiedlicher Kursanbieter im System. Ebenso wie die Masse der Daten sind auch die Nutzeransprüche an Auswertungen und deren Verarbeitung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So sollten Auswertungen jederzeit und topaktuell in Form von Berichten oder tabellarischen Ansichten abrufbar sein.

Für alle diese Szenarien gilt es, die Anforderungen an die IT für eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und Responsivität richtig einzuschätzen. Nur so kann eine Software-Lösung zum Einsatz kommen, die im operativen Tagesgeschäft einen spürbaren Nutzen stiftet.

„On the fly“ ist heute Standard

Moderne Investment-Management-Lösungen begegnen den wachsenden Anforderungen mit schnellerer Hardware, Skalierbarkeit, einem verteilten System oder Partitionierungen und tragen so Hardware-seitig ihren Teil zur Lösungsfindung bei.

Auch die Software ist gefordert, ihren Beitrag zu leisten: Beispielsweise durch eine flexible Vorabberechnung oder, bei erhöhten Qualitätsanforderungen hinsichtlich der Aktualität der berechneten Zahlen, eine Berechnung „on the fly“ – aus gutem Grund. Schließlich werden zur Einhaltung der Compliance-Richtlinien Daten aus den Auswertungen ex ante abgerufen.

Diese Auswertungen müssen ohne längere Wartezeiten geliefert werden, denn geöffnete Kanäle für Kursabfragen und Stückzahlen laufen einerseits wegen eines erhöhtes Sicherheitsrisikos nach nur wenigen Minuten in ein Timeout, andererseits sind die vom Order-Gateway gelieferten Daten oftmals schon nach kurzer Zeit wieder ungültig. Nicht nur aus Kostengründen sind also schnelle Verbindungen, ausreichend Speicherkapazitäten, Rechenleistung und eine leistungsfähige Software, welche die Datenmengen in der gewünschten Geschwindigkeit verarbeiten kann, dringend geboten.

Zudem sind im Zuge der Globalisierung Overnight-Funktionalitäten nahezu obsolet. Immerhin ist immer irgendwo „Tagesgeschäft“. Sei es in New York, Tokyo oder Frankfurt –  es werden rund um die Uhr Daten importiert, Salden aufgebaut, Auswertungen gestartet, Querchecks angestoßen, Richtlinien geprüft und Geschäfte beauftragt oder abgerechnet.

Extra-Wünsche als weiterer Standard

Hinzu kommen berechtigte Ansprüche einzelner Mandanten an das System, welche Auswertungen von der gebotenen Standardlösung differenziert berechnet oder präsentiert sehen möchten. Besonders spannend wird dies in einem Mehrmandantensystem, bei welchem mehrere Ansprüche dieser Art zusammenkommen.

Zur Bewältigung der Komplexitäten muss der Abstraktionsgrad und damit der der Prozessautomatisierung deutlich erhöht werden. Moderne Portfolio-Management-Systeme können solche Ansprüche erfüllen. Sie erfüllen die komplexen Anforderungen, bieten flexible Funktionen, Architekturen für schnelle Implementierungen neuer Anforderungen, Standards für Individualisierungen und gewährleisten damit Sicherheit und Effizienz.