Margendruck und strenge Aufsicht Société Générale will Private Banking Asien verkaufen

Die Bank dürfte Finanzdaten zu der Sparte noch diesen Monat an mögliche Interessenten geben, erklärten die Personen, die ihren Namen nicht genannt haben wollten, da der Vorgang nicht öffentlich ist.

Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers LLP vom Juni rechnen Vermögensverwalter angesichts des Drucks auf die Margen und der strengeren Prüfungen durch Aufsichts- und Steuerbehörden mit mehr Fusionen und Übernahmen in ihrer Branche. Asien ist laut der Beratungsgesellschaft McKinsey & Co. die am stärksten wachsende Region für Private Banking.

“Es gibt Anbieter, die ihr verwaltetes Kapital und die Zahl ihrer Kundenberater steigern wollen, um ihr Geschäft auszubauen”, sagte Tjun Tang, Leiter des Bereichs Finanzdienstleistungen Asien-Pazifik bei Boston Consulting Group. “Für andere, wenn sie keinen Weg zu Profitabilität und Wachstum finden, ist es vielleicht sinnvoll, sich zurückzuziehen.” Als potenzielle Käufer nannte er asiatische Banken oder mittlere bis größere internationale Privatbanken, die meist zwischen 25 Mrd. Dollar und 75 Mrd. Dollar verwalten.

Société Générale ist laut ihrer Website in Asien mit Standorten in Singapur und Hongkong seit 1997 aktiv. Geleitet wird die Region derzeit von Olivier Gougeon. Insgesamt ist die Private-Banking-Sparte der Bank in 16 Ländern tätig und beschäftigt 2500 Mitarbeiter.

Nathalie Boschat, eine Sprecherin der Bank in Paris, wollte keinen Kommentar abgeben. Laut zwei informierten Personen arbeitet JPMorgan Chase & Co. bei dem Verkauf mit Société Générale zusammen.

Société Générale hat sich im Juli mit Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. über den Verkauf ihrer Private-Banking- Sparte in Japan an die japanische Bank geeinigt. Aus Nordamerika haben sich die Franzosen mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an Rockefeller Financial Services Inc. und der Beteiligung an Canadian Wealth Management Group Inc. zurückgezogen.

Die Bank, die in den vergangenen zwei Jahren ihre risikogewichteten Aktiva reduziert hat, bemüht sich, die Profitabilität zu verbessern. Dazu streicht sie in ihrer Zentrale in Paris Hunderte von Stellen und will die Kosten bis 2015 um 900 Mio. Euro senken.

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