Ranking Social Media: Das sind die erfolgreichsten Asset Manager in Deutschland

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Social Media: Das sind die erfolgreichsten Asset Manager in Deutschland
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DWS-Chef Stefan Hoops wird in der Social-Media-Studie als Best-Practice-Beispiel geführt.

DWS-Chef Stefan Hoops wird in der Social-Media-Studie als Best-Practice-Beispiel geführt. Foto: Imago Images / Itar-Tass

Da sein, wo der Kunde ist – das gilt im Internet mehr denn je. Und Internet meint mittlerweile die sozialen Netzwerke. 89 Prozent der deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren waren in den vergangenen 12 Monaten in sozialen Netzwerken unterwegs. Das entspricht rund 54 Millionen Menschen. Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) hat dabei selbst Inhalte verfasst, ein Drittel (32 Prozent) nutzt die Plattformen ausschließlich passiv. 70 Prozent sagen einer Bitkom-Studie zufolge, soziale Netzwerke seien ihr Alltag.

Social-Media-Plattformen sind dementsprechend zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Unternehmen geworden, um ihre Zielgruppen zu erreichen und zu erweitern. Dies gilt insbesondere für die Vermögensverwaltungsbranche. Denn während fast alle Deutschen regelmäßig online sind, sind nur 12,9 Millionen Menschen in Aktien, Aktienfonds oder Indexfonds auf Aktienindizes (ETFs) investiert.

Das Potenzial ist also groß. Dennoch geht ein großer Teil der Branche das Thema nach wie vor stiefmütterlich an. Das zeigt eine kürzlich durchgeführte Studie von Digital8.ai, in der die Social Media-Präsenzen verschiedener Asset Manager analysiert wurden. Untersucht wurden die Top 15 nach Assets under Management (Sitz Deutschland) sowie die Top 10 (weltweit). Abgebildet im Ranking sind jeweils die Top 10 beziehungsweise Top5 (nach Assets under Management). Als Grundlage dienen Statista und Thinking Ahead. Dementsprechend werden nicht alle Asset Manager weltweit berücksicht.

Unter den großen deutschen Vermögensverwaltern sind fast alle auf Social Media vertreten. Doch nur wenige weisen relevante Followerzahlen auf.

Die 10 erfolgreichsten deutschen Asset Manager im Ranking:

  1. DWS
  2. Allianz Global Investors
  3. Union Investment
  4. Deka
  5. Universal Investment
  6. Meag
  7. Metzler
  8. Bayern Invest
  9. Helaba Invest
  10. LBBW

Erkenntnis Nr. 1: Linkedin ist der Place to be

Die Studie zeigt, dass Linkedin die bedeutendste Social-Media-Plattform für 7 der 10 größten deutschen Asset Manager ist. Es ist zudem die einzige Plattform, auf der alle Institute vertreten sind. Alle untersuchten Institute sind auf mindestens vier Plattformen vertreten, auch wenn einige nur sehr geringe Followerzahlen aufweisen.

Vanguard, Blackrock und Fidelity sind im internationalen Feld sogar auf Tiktok vertreten, einer videobasierten Plattform, die insbesondere bei jüngeren Zielgruppen beliebt ist. In Deutschland ist bislang keines der großen Institute auf Tiktok.

Übersicht der größten Asset Manager aus Deutschland im Bereich Social Media
Übersicht der größten Asset Manager aus Deutschland im Bereich Social Media © DIGITAL 8.A I

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock führt in Bezug auf das Follower-Wachstum und die Interaktion (beides Instagram), während Fidelity bei der Aktivität führend ist (Twitter). Allianz Global Investors und DWS führen das deutsche Spitzenfeld an, gefolgt von Union Investment. Die Wachstumstreiber sind Linkedin, Instagram und Twitter, während Facebook stagniert.

Erkenntnis Nr. 2: Deutsche setzen noch auf Facebook

Die Studie vergleicht die Social-Media-Präsenz verschiedener Asset Manager und zeigt dabei interessante Unterschiede auf. Deutsche Institute setzen demnach noch verstärkt auf Facebook, während internationale Player ihren Fokus auf Twitter und Instagram legen. Facebook spielt bei den internationalen Playern mittlerweile eine untergeordnete Rolle. Auffällig: Seit 2022 sind kaum neue Kanäle (lediglich zweimal Instagram) aufgebaut worden.

Das entspricht dem allgemeinen Trend. Facebook, einst unumstrittener König des Social-Media-Universums, erlebt seit Längerem eine Zeitenwende. In vielen Bereichen gibt es Stagnation, wenn nicht sogar Rückgang. Hauptursachen hierfür sind der zunehmende Einfluss von Tiktok, aber auch Apples Datenschutzmaßnahmen, welche das Netzwerk für Werbekunden weniger interessant macht.

Wenig überraschend: Beim Followerwachstum und der Aktivität liegt die internationale Spitzengruppe vor den deutschen Instituten. Diese haben allerdings oft eine höhere Interaktion, möglicherweise bedingt durch die geringere Followeranzahl.

 

 

 

Erkenntnis Nr. 3: Aktive Führungskräfte sind Treiber

Die Studie identifiziert mehrere Erfolgsfaktoren für Asset Manager auf Social Media. Eine übergreifende Strategie und Steuerung ist demnach essentiell, je Kanal sollte ein Mission Statement entwickelt werden. „Social Media ist DER Kundenkontaktpunkt der Zukunft, entsprechende Priorität ist wichtig“, heißt es in der Studie. Wichtig sei es jedoch, Ziele zu setzen und richtig zu analysieren. „Social Media ist kein Selbstzweck und kein Selbstläufer.“

Über Social Media eingegangenes Kundenfeedback sollte aktiv genutzt werden, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Zudem sollten Inhalte gepostet werden, die wirklichen Mehrwert schaffen und zur Interaktion anregen – sogenannter „Giving“-Content, etwa How-Tos oder Bilder sowie Videomaterial von Führungskräften zur Vertrauensbildung. Zudem ist es wichtig, dass das Top-Management vorlebt, wie Social Media genutzt wird.

Die Studie bietet auch Best Practices und Einblicke von bestimmten Unternehmen. Blackrock hat individuelle Kanalstrategien entwickelt, Union Investment postet regelmäßig relevante Inhalte und DWS und Blackrock binden ihre Führungskräfte ein. So hat etwa DWS-Chef Stefan Hoops beinahe 31.000 Linkedin-Follower, Blackrock-Chef Larry Fink ist mit 922.000 Linkedin-Followern das, was man einen Finfluencer nennen würde. Vanguard nutzt Kurzvideos, um authentische Einblicke zu liefern und Nachwuchs zu gewinnen. N26 hat hohe Engagement-Raten mit relevanten Interaktionen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Social Media eine große Chance für Asset Manager bietet, neue Kundengruppen zu erreichen und ihre Markenpräsenz zu stärken. Linkedin ist dabei die erfolgreichste Plattform. Eine übergreifende Strategie, das Setzen und Analysieren von Zielen, das Nutzen von Kundenfeedback und das Entwickeln von wertvollen Inhalten sind entscheidende Erfolgsfaktoren.

Die Studie zeigt, dass es nicht nur wichtig ist, auf Social Media präsent zu sein, sondern auch, wie diese Plattformen genutzt werden. Die Einbindung von Führungskräften, die Nutzung von User-Generated-Content und die Entwicklung individueller Kanalstrategien sind nur einige der Best Practices, die von erfolgreichen Unternehmen angewendet werden.

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