Studie von Resfutura Wie Hochvermögende zu Nachhaltigkeit stehen

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Dabei gibt es Positivbeispiele. Wer Nachhaltigkeit bereits gezielt berücksichtigt, zeigt sich mit den Resultaten zumeist zufrieden. So gibt mit Blick auf die unternehmerische Sphäre jeder Zweite an, nicht-monetäre Mehrwerte zu erwarten oder bereits zu erkennen, bei 38 Prozent herrscht eine entsprechende Einschätzung bezüglich wirtschaftlicher Vorteile vor. Mit 23 Prozent geht weniger als ein Viertel von einer wirtschaftlichen Belastung aus. 

Dienstleister adressieren Nachhaltigkeitsverständnis hochvermögender Kunden zu selten

Im Privatvermögen zeigen sich 61 Prozent mit der finanziellen Performance und mit 58 Prozent ähnlich viele Hochvermögende mit den nicht-monetären Wirkungen ihrer nachhaltigen Investments explizit zufrieden. Wer dies nicht tut, betont zumeist, Renditeunterschiede wie auch nicht-monetäre Effekte schwerlich einschätzen zu können. Unzufrieden zeigen sich lediglich 3 Prozent der Befragten mit ihren nachhaltigen Investments. 

Immerhin: Die Zufriedenheit mit entsprechenden Engagements einerseits sowie andererseits die auf Ansprache verbreitete Offenheit für das Themenfeld dürften ermutigend sein. Schließlich deuten sie hebbares Potenzial dafür an, zusätzliches Kapital für die Transition von Wirtschaft und Gesellschaft zu mobilisieren. Doch die Entwicklung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie ist laut der Studienautoren kein triviales Vorhaben. Die durch Dienstleister offerierten Strategien und Produkte bilden demnach das eigene Nachhaltigkeitsverständnis Hochvermögender häufig nur unzureichend ab. 

Im Ergebnis würden UHNWIs zwar häufig über einzelne nachhaltige Anlagen wie Windpark- oder Wasserkraftinvestments verfügen, nur wenige hochvermögende Adressen jedoch über Nachhaltigkeitsstrategien, erklärt Brückner. Das wird auch in den Studienergebnissen deutlich: Mehr als ein Drittel der Dienstleister gibt an, dass bisher kein einziger Kunde Nachhaltigkeitskriterien in die Leistungsvereinbarung aufgenommen habe. Weitere 30 Prozent schätzen den Anteil der Kunden auf unter 10 Prozent.

 

Doch wie diesem Ungleichgewicht entgegenwirken? Die Studienautoren regen an, diesen Zustand im eigenen Interesse der Hochvermögenden aufzulösen, um für kommende Umbrüche vorbereitet zu sein. Ein Weg hierfür: Im Rahmen der Strategieüberprüfung können explizit Fragen zu fundamentalen Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft einbezogen werden. Daraus lassen sich dann wiederum strategische Impulse für die Allokation ableiten. Und auch die Frage nach dem beabsichtigten eigenen Wirken könne im Beratungsgespräch gestellt werden. Immerhin, so Brückner, sei „Kapital ein potenter Wirkstoff, durch dessen Bereitstellung sich Entwicklungen beschleunigen und Fehlentwicklungen korrigieren“ ließen. 

Bei näherer Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit erkennen auch Hochvermögende häufig, dass durch Nachhaltigkeit selektiertes und gelenktes Kapital zwar auch bei liquiden Anlagen Veränderungen schaffen kann, es bei illiquiden Anlagen aber unmittelbarer wirkt. Denn zwar können Investoren an den liquiden Märkten sozial schädlichen Unternehmen Kapital entziehen und so deren Kapitalkosten erhöhen, bei Private Equity und Venture Capital kann unter Umständen aber auch direkt Einfluss auf die Geschäftspolitik genommen werden. Entsprechend zeichnet sich im Kreis Hochvermögender mit Nachhaltigkeitsstrategie ein wachsendes Interesse an VC-, vor allem aber PE-Investments ab – natürlich stets mit Blick auf die strategische Asset Allocation.

Lösungsansätze für Nachhaltigkeit und Hochvermögende

Brückner und Resfutura bieten dabei selbst bereits Hilfestellung an, geben Dienstleistern Checklisten und Formate an die Hand, um hochvermögende Kunden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit wirkungsvoller begleiten zu können. Auch Workshops für Vermögensinhaber und Family Officer richtet Resfutura aus. Denn: Bislang stehen UHNWIs gemäß der Studienergebnisse mehrheitlich in Sachen Nachhaltigkeits-Kompetenzaufbau noch am Anfang. Das stellt für Dienstleister auch eine Chance dar: Die Forschenden berichten aus Gesprächen mit Hochvermögenden, dass diese ihre Beziehung zu sie in diesem Prozess begleitenden Dienstleistern als hierdurch deutlich gestärkt beschreiben.

Wo sich im Rahmen des Strategieentwicklungsprozesses spezifische Wirkabsichten der Beneficial Owner als ein wesentliches Anliegen zeigen, empfiehlt Brückner die Einbindung unabhängiger Impactexperten wie Phineo. Zudem arbeitet Resfutura selbst bereits an einem Anschlussprojekt, das Investments in Private Equity und Venture Capital mit Bezug auf Nachhaltigkeit durchleuchtet. Brückner zeigt sich optimistisch: So entstehe schrittweise Transparenz – und die Möglichkeit, sich auf ihrer Basis zielgerichtet zu positionieren. Das Thema Vermögen und Nachhaltigkeit sei erkennbar in Bewegung.

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