Comeback nach Corona-Einbruch So entwickelten sich die Private Markets im Rekordjahr 2021

Ein Neubaugebiet in der hessischen Stadt Bürstadt

Ein Neubaugebiet in der hessischen Stadt Bürstadt: Mehrfamilienhäuser als Anlageklasse trieben 2021 die Erholung der direkten Immobilieninvestments. Andere Private-Markets-Segmente verzeichneten mal wieder Rekordjahre. Foto: Imago Images / Gutschalk

1,184 Billionen Dollar – nie zuvor stellten Anleger Private-Markets-Fonds mehr Kapital zur Verfügung als im vergangenen Jahr 2021. Mit einer Wachstumsrate von fast 20 Prozent erholte sich der Markt nach dem Einbruch aus 2020, als das Fundraising unter die Marke von einer Billion Dollar gefallen war und bei 990 Milliarden Dollar rangierte. Das durchschnittliche Wachstum des Fundraising an den Private Markets zwischen 2016 und 2021 liegt somit bei 6,3 Prozent pro Jahr. Das zeigt eine Studie von McKinsey (Link zum Download am Ende des Textes).

Mit 688,8 Milliarden Dollar entfällt beim an den Private Markets für Fonds eingeworbenem Kapital mehr als die Hälfte des Volumens auf Nordamerika, Europa folgt mit 293,1 Milliarden Dollar. In Asien hatte das eingesammelte Kapital einen Wert von 147,7 Milliarden Dollar, im Rest der Welt waren es zudem noch 54,7 Milliarden Dollar. Auch beim verwalteten Vermögen vereinnahmen nordamerikanische Investments mehr als die Hälfte des Volumens.

Vor allem Institutionelle Investoren treiben das Wachstum der Private Markets laut der Studienautoren. „In dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld des letzten Jahrzehnts haben institutionelle Anleger ihre Allokationen auf den Privatmärkten in dem Bestreben, höhere Renditen zu erzielen, stetig erhöht. Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass die Nachfrage weiter steigen wird, da die Limited Partner im Großen und Ganzen unter ihren jeweiligen Zielvorgaben für die Anlageklassen der Privatmärkte bleiben.“

So verteilt sich das verwaltete Vermögen auf die Private Markets

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Quelle: McKinsey.

Die Lücke zwischen Zielvorgaben und tatsächlicher Allokation begründen die Studienautoren zum einen mit der über durchschnittlich starken Performance der Aktienmärkte und zum anderen mit weiter steigenden Zielvorgaben seitens der Großanleger. Während früher vor allem Stiftungen an den Private Markets investiert waren, kommen nun auch zunehmend Pensionsfonds dazu, die von ihrer ehemals konservativen Anlagepolitik abrücken.

Laut der Studie visieren öffentliche und private Pensionsfonds für Private Equity eine Allokation von 7 bis 8 Prozent an – was aber rund einen halben bis anderthalb Prozentpunkte unter dem avisierten Zielwerte liegt. Zudem sind einige Fondsanbieter strategische Partnerschaften mit Versicherungen eingegangen, um Kapitalquellen für die Investitionen in Private Equity zu haben. Auch Übernahmen von Versicherungen waren demnach zu beobachten.

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Institutionelle Investoren sind noch von ihren eigenen Private-Markets-Zielvorgaben entfernt

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Quelle: McKinsey

Eine weitere Umfrage zeigt, dass über ein Drittel der Manager an den Private Markets in den nächsten fünf Jahren auch Retail-Produkte anbieten wollen. Bisher liegt der Anteil bei nur 9 Prozent.