Die Weihnachtsfeiern der Wall-Street-Firmen wandeln sich von wilden Partys hin zu Wohlfühl-Veranstaltungen. So habe zum Beispiel der Finanzdienstleister BTIG auf der diesjährigen Weihnachtsfeier Alkohol von der Liste gestrichen, schreibt die Nachrichtenagentur „Reuters“ einem Bericht des Schweizer Online-Portals „Finews“ zufolge. Muskelkater anstatt Hangover: Statt alkoholischer Getränke gab es für die Angestellten Smoothies, Säfte und Wasser mit Fruchtaromen. Anstatt die Tanzfläche zu stürmen, rollten die einen ihre Yogamatten aus, während die anderen Tischtennis spielten, berichtet eine Mitarbeiterin.
Es sei zwar vor allem in der Wellness-Branche zu beobachten, dass immer mehr Firmen ihre Feiern zunehmend ohne Alkoholkonsum ausrichten und damit auch die Abstürze einzelner Mitarbeiter ausbleiben. Dennoch habe der Wellness-Boom in den USA Ausmaße erreicht, dass auch die jungen Wall-Street-Banker ihre Energien eher aus Yoga und veganer Ernährung ziehen, statt aus Kokain oder anderen Stimulanzien wie in früheren Zeiten. Banken und anderen Finanzinstituten könne der Gesundheitstrend nur recht sein: Das Risiko von Me-Too-Skandalen im Anschluss an eine aus den Fugen geratene Weihnachtsparty wolle man tunlichst senken.
Die Gesundheits- und Unternehmenskulturtrends kommen aus dem Silicon Valley. Die alteingesessenen Wall-Street-Banken sollen jedoch an den alten Traditionen fest. „Reuters“ berichtet von überfüllten Bars rund um die Wall Street, in denen Blackrock, J.P. Morgan oder auch Credit Suisse die Partys steigen ließen. Statt Yoga soll es die immer noch beliebten Limbo-Tanz-Wettbewerbe gegeben haben.