Family-Offices-Serie Aktuelle Family-Office-Typen – und was sie auszeichnet

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Das Multi Family Office

Liegt das zu verwaltende Vermögen unterhalb der oben genannten Amortisationsschwelle von 200 Millionen Euro des Single Family Office oder ist Familien deren Gründung und Verwaltung zu aufwendig, kann auf das Multi Family Office (MFO) ausgewichen werden. Die externen Finanzdienstleister haben sich schließlich darauf spezialisiert, die Vermögen mehrerer Familien gemeinsam zu verwalten. Die Antwort auf Frage 1 war in diesem Falle „Buy“.

Im Unterschied zum Single Family Office trägt hier allein das Multi Family Office die rechtliche Verantwortung bei Erbringung der Finanzdienstleistung. Wie bei Banken und Private-Equity-Fonds legt die Familie auch hier ihr Vermögen treuhänderisch in fremde Hände. Multi Family Offices können gegenüber Banken spezifischere Anlagemöglichkeiten für das Familienvermögen erschließen. Das Angebot kann individueller auf die Strategie der Klienten angepasst werden.

 

 

 

Ein Beispiel für die Möglichkeiten, die sich durch Multi Family Offices ergeben, sind die sogenannten Club Deals:

Multi Family Offices werden vielfach die Beteiligung an aussichtsreichen Gesellschaften mit hohem Wachstumspotential angeboten. Dabei kann es dem Budget und dem Wunsch nach Risikostreuung eines Investors entgegenstehen, die Beteiligung jeweils für sich allein zu erwerben. Im Rahmen eines Club Deals bündeln Multi Family Offices und auch andere Investoren – ähnlich einem Fonds – die Gelder einzelner Investoren, um gemeinschaftlich zu investieren. Die spätere Verwaltung der Beteiligung wird ausschließlich in den Händen des Multi Family Office liegen.

Im Unterschied zu Private-Equity-Fonds wiederum handeln Multi Family Offices meist mit einem langfristigeren Anlagehorizont. Während Private-Equity-Fonds nach drei bis fünf Jahren den gewinnbringenden Exit aus der Beteiligung suchen, wird bei Multi Family Offices oftmals ein Investitionsansatz für einen längeren Zeitraum angestrebt.