Seltenes Hybridmodell Erste Krypto-Stiftung Deutschlands gestartet

Screenshot der IOTA-Webseite: Die IOTA-Technologie wird bereits heute von Unternehmen, speziell aus Deutschland, verwendet.

Screenshot der IOTA-Webseite: Die IOTA-Technologie wird bereits heute von Unternehmen, speziell aus Deutschland, verwendet. Foto: IOTA Foundation

Die Berliner Stiftungsaufsicht hat die IOTA Foundation offiziell anerkannt. Deutschland hat damit seine erste Stiftung, die auf Grundlage einer Kryptowährung operiert. Zweck der gemeinnützigen Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung, wobei insbesondere die Weiterentwicklung der IOTA-Technologie im Mittelpunkt steht. Das teilte die Kanzlei Winheller mit, die bei der Anerkennung der Stiftung federführend war.

Teil der Industrie 4.0

IOTA ist ein für jedermann nutzbares digitales und dezentral organisiertes Bezahlsystem, dessen technische Ausgestaltung sich von der Blockchain-Technologie der anderen Kryptowährungen Bitcoin und Ether durch das neuartige Tangle-System unterscheidet. IOTA ist speziell darauf ausgelegt, als Bezahleinheit für das sogenannte Internet-of-Things (IoT) zu fungieren. Das IoT, in Deutschland auch zumindest als Teil der sogenannten Industrie 4.0 bekannt, ist die Vision, dass zukünftig Milliarden von Geräten eigenständig untereinander kommunizieren, miteinander Verträge schließen und Transaktionen durchführen.

Die IOTA-Technologie wird bereits heute von Unternehmen, speziell aus Deutschland, verwendet und ist somit zusammen mit Blockchain ein Kerntreiber der Digitalisierung von Mittelstands- und Großunternehmen. Beispielsweise nutzen verschiedene Unternehmen IOTA schon heute in den Bereichen Mobilität, Energieversorgung und Datensicherung.

Ständige Weiterentwicklung

Mit der nun erfolgten Anerkennung der IOTA-Stiftung wird auf der Grundlage der Open-Source-Politik Unternehmen, Entwicklern und anderen Nutzern der Plattform der Zugang zur IOTA-Technologie ermöglicht, um die technische Weiterentwicklung beziehungsweise Standardisierung von IOTA zur Realisierung neuer Applikationen und Geschäftsmodelle voranzutreiben.

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Hinter IOTA stehen die Gründer und Entwickler Dominik Schiener, David Sønstebø, Sergey Ivancheglo und Sergei Popov. Einen großen Anteil an der Gründung hat aber gleichwohl die Unterstützer-Community, die die Open-Source-Software unermüdlich weiterentwickelt.

Seltene Stiftungsform

Berater der IOTA-Stiftung bei der Anerkennung waren die beiden Fachanwälte und Krypto-Experten Anka Hakert sowie Lutz Auffenberg von der Kanzlei Winheller, die sowohl die Konzeption der Stiftung als Hybridstiftung als auch die Kapitalausstattung mit IOTA-Token mit Blick auf die stiftungsrechtlichen und gemeinnützigkeitsrechtlichen Aspekte umgesetzt haben. Hierfür war auch die besondere Expertise im Bereich der Kryptowährungen gefordert, um die Hintergründe der Technologie im Zuge der Umsetzung ausreichend zu berücksichtigen.

„Die sogenannte Hybridstiftung ist eine in der Praxis noch recht seltene Stiftungsform, deren Stiftungsvermögen sich im Gegensatz zur klassischen Stiftung und zur reinen Verbrauchsstiftung sowohl aus einem Grundstockvermögen als auch einem Verbrauchsvermögen zusammensetzt“, sagt Hakert. „Das Grundstockvermögen ist wie bei jeder anderen klassischen Stiftung in seinem Wert dauernd und ungeschmälert zu erhalten. Daneben hat die IOTA-Stiftung jedoch auch ein Verbrauchsvermögen, das zur Verwirklichung der Stiftungszwecke ganz oder teilweise über die Jahre hinweg verbraucht werden kann. Als Besonderheit kam hier die Ausstattung des Stiftungsvermögens mit IOTA-Token hinzu.“

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