Bei Wertpapiergeschäften entscheidet der überwiegende Teil der Kunden selbst und greift nicht auf Anlageberater oder eine Vermögensverwaltung zurück. Das zeigt eine aktuelle, deutschlandweite Umfrage des Management- und Technologieberatungsunternehmens Bearing Point. In der Studie zum Thema „Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenerlebnis“ wurden zwischen dem 28. und 31. Juli 2023 1.052 Wertpapierbesitzer ab 18 Jahren in einer Online-Umfrage von Yougov Deutschland befragt.
Wunsch nach weiteren Analysemöglichkeiten
Bearing Point spricht in dem Zuge von „mündigen Kunden“, die weniger auf Anlageberatung zurückgreifen, sondern durch bereitgestellte Analysen und Steuerungsmöglichkeiten selbst zu Entscheidern über das eigene Portfolio werden. 74 Prozent der Befragten geben an, selbst Entscheidungen zu treffen, während nur wenige die Beratung einer Vermögensverwaltung oder Anlageberatung in Anspruch nehmen würden.
Gleichzeitig geben 35 Prozent der Befragten an, dass sie durchaus bereit wären, mehr als 50 Euro im Monat für weiterführende Analysemöglichkeiten und eine bessere Steuerung ihres Portfolios auszugeben, wenn davon ausgegangen werden kann, dass dies die Rendite steigert. Während 19 Prozent der Befragten zwischen 50 und 100 Euro und 12 Prozent zwischen 100 und 200 Euro ausgeben würden, wären vier Prozent der Befragten sogar bereit, mehr als 200 Euro im Monat für solche Services auszugeben.
Optimierungsbedarf beim Online-Angebot
Doch das Selbstbewusstsein und zunehmende Anspruchsdenken der Digital-Kunden stellt die Anbieter auch vor Herausforderungen. Denn laut der Umfrage nutzen bereits 37 Prozent der Befragten mehr als einen Anbieter zum Handel von Wertpapieren – sei es nun die eigene Hausbank, eine Depotbank, eine Vermögensverwaltung, Anlageberatung oder auch einen Broker. Dabei ist die Konkurrenz groß, insbesondere im digitalen Bereich.
Denn 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie den Eröffnungsprozess eines neuen Wertpapierdepots noch nicht komplett online durchführen konnten. Auch berichteten 20 Prozent der Befragten von Problemen beim Eröffnungsprozess.
„Die Hürden zum Wechsel der Anbieter sind durch moderne digitale Lösungen gering wie nie. Aber hier gibt es bei einigen Anbietern noch Verbesserungsbedarf“, sagt Robert Bosch, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei Bearing Point. In einer weiteren Umfrage im Oktober dieses Jahres will das Management- und Technologieberatungsunternehmen weiter auf die Fragestellung eingehen, wie sich Anbieter von der Konkurrenz abheben können.

Über Bearing Point
Bearing Point ist ein Unternehmen für Management- und Technologieberatung. Das Unternehmen agiert in drei Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Bearing Point bietet Kunden IP-basierte Managed Services für geschäftskritische Prozesse. Das globale Netzwerk von Bearing Point mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern.