Private Equity Barometer von Coller Capital Sekundärmarkt im Fokus

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Strukturelle Risiken künftig stärker im Fokus

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Zwei von drei befragten LPs glauben, dass Private Equity-Investoren strukturelle Risiken aufgrund der Covid-19-Krise stärker berücksichtigen werden. Zudem gehen sie davon aus, dass Faktoren wie Pandemien, Klimawandel und Geopolitik künftig eine wichtigere Rolle bei ihren Allokations-Entscheidungen und beim Portfolioaufbau spielen werden.

Trotz anhaltender Ungewissheit über die Folgen der Pandemie sind die LPs laut Studie davon überzeugt, dass die derzeitigen Investitionschancen für Private Equity-GPs die Risiken überwiegen. Lediglich einer von zehn Befragten sieht dies anders. Dabei sehen die LPs weltweit vor allem Nordamerika als attraktiv oder sehr attraktiv an.

Interesse an Private Equity weiterhin hoch, jedoch mit anderen Akzenten

Das Interesse an privatem Beteiligungskapital und alternativen Anlagen ist der Studie zufolge unverändert groß – jedoch mit Verschiebungen innerhalb der Vermögensallokation und der Anlagestrategie: So ging das Interesse der LPs an Immobilien seit dem Auftreten des Corona-Virus deutlich zurück: Wollte vor einem Jahr noch jeder vierte befragte LP die Zielallokation für Immobilien erhöhen, fällt der Anteil derer, die ihre Zielallokation herunterfahren wollen, ebenso hoch aus wie der Anteil der LP, die eine Erhöhung planen.

Sektorfokus auf dem Prüfstand

Wie die Studie weiter zeigt, befinden sich auch Co-Investments auf den Prüfstand: So planen mehr als 40 Prozent der LPs, dass Veränderungen im Investitionsumfeld wahrscheinlich zu einer Neubewertung ihrer Co-Investments führen werden.

Zudem ist von einer Verschiebung innerhalb der Sektoren auszugehen: So geben 45 Prozent der LPs an, dass sie die Sektorfokus ihrer Private-Equity-Portfolios verstärken werden. Dabei ist zu erwarten, dass sich die Herangehensweise an die Sektoren ändern wird: So werden Investoren der Umfrage zufolge Buyout-Fonds gegenüber Wachstumsfonds bevorzugen, wenn es um ein verstärktes Engagement in den Bereichen Onlinehandel, Telekommunikationsdienste, Online-Medien und Unterhaltung geht.

Im Gegensatz dazu planen in den Bereichen Biotechnologie und Arzneimittelforschung fast viermal so viele Investoren, ihr Engagement über Venture- und Wachstumsstrategien zu verstärken wie über Buyout-Strategien. Um Private-Equity-Fonds mit Fokus auf den Sport-Sektor machen die Befragten hingegen weitgehend einen Bogen: Lediglich sieben Prozent wollen sich an solchen Fonds beteiligen.