Finanzierung von Spielerwechseln Wie Fußballtransfers in die institutionelle Kapitalanlage passen

Harry Kane vom FC Bayern München (vorne) im Zweikampf mit einem Bochum-Spieler

Harry Kane vom FC Bayern München (vorne) im Zweikampf mit einem Bochum-Spieler: Der englische Stürmer wechselte im Sommer zum deutschen Fußball-Rekordmeister. Institutionelle Investoren können sich an Finanzierungen von solchen Spielertransfers beteiligen. Foto: Imago Images / Ulrich Wagner

Selbst dem weniger fußballinteressierten Leser dürfte der eine oder andere spektakuläre Spielerwechsel im Fußballgeschäft in diesem Sommer nicht entgangen sein. Der deutsche Serienmeister Bayern München schickt gut 100 Millionen Euro Richtung London zu Tottenham, um künftig mit Harry Kane den Spielführer der Three Lions – der englischen Fußballnationalmannschaft – in seinen Reihen zu haben. Der in Fachkreisen nicht unumstrittene Kane-Transfer stellt einen Rekord in der Bundesliga dar und sorgt gleichzeitig mit dafür, dass die deutsche Bundesliga insgesamt mit 750 Millionen Euro an Transfergeldern in diesem Sommer ebenfalls Rekordausgaben getätigt hat.

Eindeutig dominierend im europäischen Transfermarkt ist und bleibt jedoch die englische Premier League. Sie ist die mit Abstand investitionsfreudigste Profiliga: Die englischen Top-Klubs pulverisieren erneut ihren selbst aufgestellten Ausgabenrekord: Auf 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr folgen in diesem Sommer 2,8 Milliarden Euro für Spielertransfers. Alles in allem haben die Klubs der europäischen Top-5-Ligen aus England, Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien in der aktuellen Transferperiode 5,8 Milliarden Euro ausgegeben und übertreffen damit ihre eigene Rekordmarke aus dem Sommertransferfenster 2019 um 400 Millionen Euro. 

 

Der Transfermarkt des europäischen Top-Fußballs zeigt sich damit in Bestform und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Auf dem Weltmarkt Fußball sorgt aber seit kurzem auch ein neuer Player für die ein oder andere Schlagzeile – Saudi-Arabien hat den Fußball für sich entdeckt. Und die Vereine der Saudi Pro League erweisen sich als äußerst investitionsfreudig und zahlungskräftig, wodurch sie für Bewegung im Transfermarkt und damit zusätzliche Liquidität auch im europäischen Fußball sorgen. Allein in diesem Sommer gaben die Klubs aus dem Königreich 956 Millionen Euro aus. Mit dieser Summe lägen sie im Vergleich der europäischen Top-Klubs knapp vor der erstmals auf Platz 2 geführten Ligue 1 aus Frankreich, die in diesem Jahr auf Rekordausgaben von 900 Millionen Euro kommt.

Im rein europäischen Vergleich folgen auf den Rängen drei und vier die italienische Serie A (854 Millionen Euro) und die deutsche Bundesliga (750 Millionen Euro). Platz fünf belegen die in diesem Jahr zurückhaltend agierenden spanischen Klubs der La Liga, die mit Transfers in Höhe von 440 Millionen Euro aufwarten – weniger als die Hälfte der von den saudi-arabischen Profi-Klubs getätigten Transferausgaben.

Investoren können an Transferforderungen teilhaben

Anleger können sich über die Finanzierung von Transferforderungen am Wachstumsmarkt Fußball beteiligen. Transfersummen werden in der Regel in Raten bezahlt. Unternehmen wie die Score Capital erwerben die Forderung und stellen dem Verein, der den Spieler verkauft, die gesamte Summe zu entsprechenden Zinsen zur Verfügung. Damit unterstützen sie die Klubs, die wie mittelständische Unternehmen agieren, bei ihrem aktiven Liquiditätsmanagement. Der Fokus bei liegt auf den Vereinen der fünf großen europäischen Fußballligen: der englischen Premier League, der Ligue 1 aus Frankreich, der spanischen La Liga, der italienischen Serie A sowie der deutschen Bundesliga.

 

Doch wie wird aus der Transferfinanzierung ein Investment für Großanleger? Institutionelle Investoren können sich beispielsweise über forderungsbesicherte Anleihen oder bei größeren Anlagevolumina mit einem gezielten Direktinvestment in einzelne Forderungen oder Forderungspakete am Markt engagieren. Ein Beispiel: Im Frühjahr dieses Jahres hat Score Capital eine Senior Secured Note mit einem Volumen von elf Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert – ein Nachfolgeprodukt ist noch in diesem Jahr geplant.