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Emerging Markets Debt „Schwellenländeranleihen haben nach wie vor ein attraktives Wertpotenzial“

Jeremy Brewin, Head of Emerging Markets Debt bei ING Investment Management

Jeremy Brewin, Head of Emerging Markets Debt bei ING Investment Management

Die Anleihenmärkte der Schwellenländer haben schwierige Monate hinter sich. Hauptursache waren Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke über ein nahendes Ende der ultralockeren Geldpolitik und das „Tapering“ genannte Auslaufen der Anleihekäufe seiner Institution. Die Erwartung steigender Zinsen ließ die Renditen von Staatsanleihen aus entwickelten Märkten wie den USA, Großbritannien oder Deutschland steigen, sodass sich der Renditevorsprung von Emerging-Markets-Anleihen verringerte.

Als dann noch die Konjunkturdaten einiger Schwellenländer enttäuschten, die Spannungen im Nahen Osten zunahmen und der Ölpreis stieg, begannen viele Anleger, ihr Kapital aus den Emerging Markets abzuziehen.

„Nicht nur die Aussicht auf bessere Renditen in den entwickelten Märkten belastete die Schwellenländerpapiere“, erklärt Jeremy Brewin, der neue Head of Emerging Markets bei ING Investment Management. Brewin, der im September zur ING-Mannschaft stieß und seit 1974 in der Branche tätig ist, erläutert weiter: „Der Abzug ausländischen Kapitals legt auch lokale Verzerrungen wie ein hohes inländisches Kreditwachstum oder eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit offen.“

Die Spezialisten für Schwellenländer-Anleihen von ING Investment Management stehen also vor Herausforderungen. Das an den drei Standorten Den Haag, Singapur und Atlanta neu aufgestellte Team aus über 20 Anlageexperten verfügt aber über die beste Expertise, um sie zu meistern. Alle Mitglieder können hervorragende Erfolgsbilanzen vorweisen, und die Erfahrung von ING IM als Schwellenländer-Anleihen-Manager ist einzigartig: Der Hartwährungs-Fonds ING (L) Renta Fund EMD Hard Currency (ISIN: LU0555020303) feierte im Februar 2013 sein zwanzigjähriges Jubiläum, und im Lokalwährungsbereich ist ING IM seit 1998 tätig.
Schwellenländer verkraften Erschütterungen besser

Das Basisszenario von ING IM geht weiter davon aus, dass die Turbulenzen in den Emerging Markets das Wirtschaftswachstum nicht hemmen werden. Gegenüber den 1990er Jahren sind die Auslandsverschuldungen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesunken, die Geldpolitik der Schwellenländer ist vertrauenswürdiger geworden, und die Devisenkonten sind oft prall gefüllt.

Die größten Risiken für Bond-Anleger bestehen kurzfristig auf der Währungsseite und bei Unternehmensanleihen. Der Abwärtsdruck auf die Schwellenländerwährungen hält an, und die lokalen Zentralbanken versuchen, durch Zinserhöhungen den Verfall zu stoppen. Für die einheimische Wirtschaft bedeutet dies restriktivere Finanzierungsbedingungen. Zudem sichern manche Firmen in de Ermerging Markets ihr Devisenrisiko nicht ausreichend ab.

„Wir haben unsere Anleihen-Portfolios aus den Schwellenländern so aufgestellt, dass sie weitgehend vor Abwärtsrisiken geschützt sind“, betont Jeremy Brewin. Der Manager sieht aber auch gute Chancen, sich in nächster Zeit neu einzudecken, denn die Bewertungen lassen eine gute Werthaltigkeit erkennen. „Die Stimmung an den Märkten ist ausgeglichener“, sagt Brewin, „der Ausstieg der USA aus der quantitativen Lockerung ist eingepreist. Die Spreads der Schwellenländer-Anleihen sind inzwischen soweit gestiegen, dass sie bei einem weiteren Anstieg der Treasury-Renditen einen Puffer bieten.“ Zumindest bei Hartwährungsanleihen erwartet Brewin keinen weiteren Kurssturz. 



Wer investieren will, sollte aber bedenken, dass Risikofaktoren wie hohe kurzfristige Auslandsschulden im Verhältnis zu den Reserven, rapides Kreditwachstum oder eine offenere Volkswirtschaft, aus der Kapital ungehindert abfließen kann, sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Die Türkei erscheint in diesem Zusammenhang sehr exponiert, ebenso Südafrika, Brasilien und die Ukraine. Länder wie China, Russland und Ungarn, die entweder Leistungsbilanzüberschüsse, geschlossene Kapitalkonten oder hohe Fremdwährungsreserven haben, sind weniger gefährdet.

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