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Emerging Market Debt Schwellenländeranleihen bieten gute Einstiegspunkte

Stauf auf einer Stadtautobahn im indonesischen Jakarta

Stauf auf einer Stadtautobahn im indonesischen Jakarta: Schwellenländeranleihen bieten laut den Fixed-Income-Experten von Candriam derzeit gute Einstiegspunkte. Foto: Imago Images / Pacific Press Agency

Die Schwellenländermärkte könnten positiv abschneiden, wenn die Fed dazu übergeht, sich auf die Unterstützung der US-Wirtschaft infolge der wohl bevorstehenden Konjunkturabschwächung zu konzentrieren. Wir gehen davon aus, dass entsprechende Schritte eher in der zweiten als in der ersten Jahreshälfte 2023 oder sogar erst 2024 vorgenommen werden könnten.

Es gibt eindeutige Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur in den USA verlangsamt. Europa befindet sich bereits in einer Rezession und China bleibt eine unsichere Variable in Bezug auf die Lockerung der Covid-Politik. Die Erwartungen sind zwar niedrig; aber sollte China durch Änderungen seiner Politik 2023 in Erscheinung treten, könnte das ein erhebliches Aufwärtspotenzial für das globale Wachstum und die Rohstoffnachfrage bedeuten.

Das Wachstum in den Emerging Markets wird wahrscheinlich auch 2023 unter Druck stehen, dürfte aber das der entwickelten Märkte übertreffen. Die Inflation in den aufstrebenden Volkswirtschaften dürfte Anfang 2023 ihren Höhepunkt erreichen und hat ihn in einigen Ländern bereits hinter sich gebracht. Ähnlich wie in den Industrieländern reagieren die Zinsmärkte in den Schwellenländern empfindlich auf jedes Anzeichen eines Inflationsanstiegs, was indes reichlich Gelegenheit zur Differenzierung zwischen den lokalen Zinsmärkten bietet. Wir bleiben bei unserer optimistischen Rohstoffprognose, auch wenn wir einen Rückgang gegenüber den beispiellosen Höchstständen des Jahres 2022 erwarten.

 

Ausfälle von Staatsanleihen werden wahrscheinlich auch 2023 eintreten, aber der Markt preist mehr Ausfälle ein, als wir prognostizieren. Die meisten Länder mit erhöhtem Kreditrisiko werden bereits auf Niveaus gehandelt, die mit einer extrem notleidenden Lage gleichzusetzen sind.

Die Bewertungen bieten gute Einstiegspunkte

Die globalen Rentenmärkte wurden 2022 hart getroffen. Die Schwellenländer bildeten keine Ausnahme, denn ihre Anleihen verzeichneten den größten je festgestellten Rückgang in der Börsengeschichte. Dies hing zum großen Teil mit der Entwicklung der US-Zinsen zusammen. Mit den Schwellenländeranleihen ist eine Anlageklasse übriggeblieben, die zwar mit Risiken behaftet ist, deren Bewertungen wir aber für äußerst attraktiv halten. Vom Tiefpunkt der Finanzkrise 2008 abgesehen, bewegt sich der Carry für Staatsanleihen der Schwellenländer auf dem höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten.

Attraktive Renditeerwartungen

Auf Sicht von einem Jahr erwarten wir für den Emerging Market Local Currency Sovereign Bond Index eine Rendite von 11 bis 15 Prozent. Unsere Prognose geht von einer Stabilisierung der US-Treasuries inmitten einer wirtschaftlichen Abschwächung in den USA und einer gewissen Verengung der Emerging-Markets-Spreads aus. Wir erwarten 5- und 10-jährige US-Treasuries in einer Spanne von 3 bis 3,5 Prozent. Die Spreads für Staatsanleihen der Schwellenländer dürften sich um 25 bis 50 Basispunkte verengen, und wir erwarten, dass die Schwellenländerwährungen einen Beitrag von 3 bis 5 Prozent leisten werden.

Auf Sicht von einem Jahr rechnen wir mit einer Bruttorendite von 10 bis 15 Prozent für Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern. 5-Jahres-US-Treasuries sollten sich in einer Spanne von 2,75 bis 3,25 Prozent bewegen. Der Carry der Anlageklasse sollte sich unseren Schätzungen zufolge auf 7,6 Prozent belaufen.

Die Hauptrisiken und -chancen für jede Unteranlageklasse im Bereich Emerging Market Debt werden von der Entwicklung der US-Treasuries, der chinesischen Wirtschaft und dem Ausmaß der Zahlungsausfälle, der Entwicklung des US-Dollars und dem Wachstumsgefälle zwischen den Schwellenländern und den entwickelten Märkten bestimmt. 

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