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Schwellenländer Marktumfeld bietet besonders günstigen Einstiegspunkt

Aktien aus Schwellenländern legten im April zu, doch gelegentliche Schwankungen sorgten dafür, dass sie letztlich hinter Aktien aus Industrieländern zurückblieben. Die Zuversicht um die anhaltenden Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China wurde durch die Sorgen vor einer Rücknahme der chinesischen Konjunkturmaßnahmen sowie wirtschaftliche und politische Ungewissheiten in einigen Ländern gedämpft. Insgesamt schwächten sich die Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar ab. Der MSCI Emerging Markets Index verzeichnete im Monatsverlauf ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber einer Rendite von 3,6 Prozent des MSCI World Index, jeweils in US-Dollar. Drei Schwellenländern wollen wir uns im Folgenden speziell widmen: China, Südafrika und Indonesien.

China möglicherweise vor neuen stützenden Konjunkturmaßnahmen

Ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum von 6,4 Prozent verbuchte China im ersten Quartal. Anzeichen, dass sich hochrangige Führungskräfte bei der Sitzung des Politbüros deshalb verstärkt auf strukturelle Reformen konzentrieren könnten, beunruhigten Marktteilnehmer daraufhin. Am Markt kamen Sorgen auf, die chinesische Regierung könne von einer Umsetzung weiterer Konjunkturmaßnahmen Abstand nehmen. Wir rechnen kurzfristig jedoch nicht mit Straffungsmaßnahmen seitens der Politik. Unserer Meinung nach hat das Wachstum im ersten Quartal von früheren Steuersenkungen profitiert, die dem Einzelhandelskonsum sowie den Immobilienverkaufszahlen Auftrieb gegeben haben.

Die Zurückhaltung der US-Notenbank im Hinblick auf ihre Zinsanhebungen trägt derzeit ebenfalls dazu bei, den Druck hinsichtlich Kapitalabflüssen zu verringern. Mit Blick auf die Zukunft gibt die Liquidität jedoch nach wie vor Anlass zur Sorge, weil in der zweiten Jahreshälfte die Refinanzierung einer Vielzahl von Anleihen ansteht. Ein Anstieg der Inflation, eine Änderung der US-Geldpolitik oder unvorhergesehene Ereignisse im Handelskonflikt zwischen den USA und China könnten sich ebenfalls bemerkbar machen. Darüber hinaus gestaltet sich die Lage im Industrie- und Fertigungssektor der chinesischen Wirtschaft weiterhin schwierig. Wir sind daher der Ansicht, dass die Regierung weiterhin vereinzelte fiskalpolitische Maßnahmen umsetzen könnte, um die Wirtschaft zu stützen.

Südafrika steht nach der Wahl vor großen Herausforderungen

Die Märkte in Südafrika notierten im April – im Vorfeld der Parlamentswahlen im Mai – deutlich fester. Inzwischen ist das Wahlergebnis bekannt: Der amtierende marktfreundliche African National Congress (ANC) hat Südafrikas Parlamentswahl gewonnen – wenn auch mit schlechtem Ergebnis. Im Hinblick auf Reformen konnten wir zwar gewisse Fortschritte beobachten, jetzt aber kommt alles darauf an, die Umsetzung dringend erforderlicher Reformen zu beschleunigen und die Binnenwirtschaft des Landes anzukurbeln. Südafrika steht vor großen Herausforderungen: Der staatliche Stromversorgungskonzern weist eine besorgniserregend hohe Verschuldung auf, so dass weitere staatliche Stützungsmaßnahmen nötig sein dürften. Südafrikas Schwierigkeiten führen bei Marktteilnehmern zur Sorge, dass das Land vor einer Herabstufung seiner Bonität stehen könnte. Die Ratingagentur Moody’s hatte als letzte unter den Ratingagenturen noch ein Investment-Grade-Rating erteilt, vertagte die Bekanntgabe seines neuen Ratings aber auf die zweite Jahreshälfte. Die Ankündigung hat kurzfristigen Sorgen etwas die Spitze genommen, ist jedoch genau im Auge zu behalten – eine etwaige Herabstufung Südafrikas könnte die Fähigkeit seine Schulden zu bedienen erheblich beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir uns vor allem auf Einzelhandelsunternehmen, die attraktive Bewertungen bieten, sowie auf Unternehmen mit starkem internationalen Engagement.