ANZEIGE

Schwellenländer-Indizes Neue Chancen im nahen Osten

Die Indexanbieter MSCI und FTSE Russel haben ihre Schwellenländer-Indizes mächtig umgebaut. Die Änderungen erfolgten dabei in mehreren Stufen seit Mai 2018 bei MSCI und seit März 2019 bei FTSE. Auch wenn das Gewicht Chinas im MSCI Emerging Markets (EM) und im FTSE Emerging Marktes Index nun deutlich größer ist, verfolgen beide Indexanbieter leicht abweichende Ansätze.

MSCI und FTSE mit unterschiedlichem Zeitplan für China

Indexanbieter MSCI integriert chinesische A-Aktien seit Mai 2018 in seine regionalen und globalen Indizes. Per Mai 2019 wurde der bis dahin geltende Aktienanteil von 5 auf 10 Prozent erhöht. Im August 2019 stieg der Wert nochmal auf 15 Prozent. Bis Jahresende soll er schließlich bei 20 Prozent liegen. Darüber hinaus hat MSCI im Mai dieses Jahres 27 Aktien des Handelsplatzes ChiNext zugelassen, zusätzlich zu den 168 Aktien mit mittlerer und 253 Aktien mit großer Marktkapitalisierung, die im November 2019 in den MSCI EM Index aufgenommen werden.

Etwa anders agiert FTSE. Der britische Indexanbieter setzt sich für die Änderungen an der Gewichtung Chinas im FTSE Emerging Index einen deutlich engeren Zeitrahmen. Im Juni 2019 startete FTSE mit einem Aufnahmefaktor von 5 Prozent für Wertpapiere an der China Stock Connect Exchange. Bis März 2020 wird FTSE zwei weitere Hochstufungen vornehmen, um den abschließenden Aufnahmefaktor von 25 Prozent für chinesische Aktien zu erreichen.

Auch wenn China nach unserer Auffassung erhebliche Fortschritte bei der Öffnung seiner Märkte für ausländische Anleger erzielt hat, ist es letztlich noch ein steiniger Weg bis zu einem vollständig freien, offenen Markt und einem Aufnahmefaktor von 100 Prozent.

Da chinesische Aktien einen erheblichen Teil dieser Indizes ausmachen werden, werden die Hürden für weltweite Anleger noch höher. Beispielsweise sind die Handelskapazitäten beschränkt, sollte der Handel am Markt für chinesische A-Aktien auch weiterhin häufig ausgesetzt werden. Ebenso dürften Handelsquoten, der Zugang zu Derivaten und zu Absicherungsmethoden an den chinesischen Aktienmärkten weiterhin beschränkt bleiben.