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Schwellenländer-Experte von Danske Invest „Argentinien könnte eine der besten Investitionen des Jahres werden”

Thomas Haugaard, Senior Portfolio Manager bei Danske Invest

Wer in der Niedrigzinsphase Gewinne einfahren und gleichzeitig sein Portfolio diversifizieren möchte, kommt an Schwellenländern nicht vorbei. Nicht nur die historischen Risiko-Rendite-Merkmale sprechen für aufstrebende Märkte. Keine andere Anlageklasse bietet so unterschiedliche Anlagemöglichkeiten, was die Regionen und ihre Stadien der wirtschaftlichen Entwicklung angeht. Noch fürchten sich jedoch viele Anleger vor diesen Märkten – zu groß erscheint das Risiko dieser Anlagen. Dieses ist jedoch geringer, als die meisten glauben. Einige strukturelle Verbesserungen und Fortschritte in der Wirtschaftspolitik wurden von den Märkten nicht vollständig gewürdigt. So sind Schwellenländeranleihen attraktiver geworden – ohne dass es den Investoren aufgefallen wäre.

Gute Aussichten in Süd- und Mittelamerika

Da die Anlageklasse „Schwellenländer“ so viele verschiedene Märkte umfasst, ist sie entsprechend heterogen – und Anleger müssen sehr selektiv vorgehen und Risiken und Chancen gut abwägen. Gegenwärtig behalten wir vor allem Süd- und Mittelamerika im Auge. Zwei Länder stechen hier besonders hervor und könnten für ein zukünftiges Investment sehr interessant sein: Argentinien und Costa Rica.

Argentinien steht mit den Wahlen im Oktober vor einem Wendepunkt. Es ist unklar, ob die marktfreundliche Regierung, die derzeit an der Macht ist, diese auch behält. Ist dies der Fall, wird Argentinien definitiv eine der besten Investitionen in diesem Jahr sein. Es kann aber auch das komplette Gegenteil eintreten: Die Südamerikaner könnten ebenso gut zu einem weniger marktfreundlichen Regime zurückkehren. Die Peronisten würden sich gegen die Auflagen des IWF stellen und so die Marktwirtschaft in Argentinien wieder negativ beeinflussen. Das wäre angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftslage nicht verwunderlich: Das Land durchlebt gerade eine Rezession, die Inflation ist hoch und der Peso ist höchst instabil. Sollte die jetzige Regierung in den Wahlen unterliegen, könnte sich ein Engagement in Argentinien als Reinfall herausstellen.

Ein nicht minder spannender Markt ist Costa Rica. In dem mittelamerikanischen Land sehen wir endlich Fortschritte bei der Steuerpolitik, wo die sozialdemokratische Regierung unter Präsident Carlos Alvarado die erste echte Reform seit 17 Jahren verabschiedet hat. Zwar ist die Reform noch keine beschlossene Sache, da der Oberste Gerichtshof des Landes sie gegenwärtig noch auf Verfassungskonformität überprüft. Die Regierung hat mit den neuen Steuergesetzen jedoch wichtige Schritte unternommen, um die finanzielle Nachhaltigkeit des Landes zu gewährleisten. Hier handelt es sich um eine dynamische Wirtschaft, die zudem – im Gegensatz zu vielen anderen südamerikanischen Staaten – kaum Konflikte mit seinen Nachbarländern hat. Deswegen sind die langfristigen Perspektiven sehr positiv.

In Europa ist Mazedonien ein interessanter Markt. Ist der Namensstreit mit Griechenland erst einmal gelöst, ist das Land offen für eine potenzielle Annäherung an die Europäische Union (EU) und könnte so von einem starken europäischen Binnenmarkt profitieren.

Hartwährung vor Lokalwährung

Für Anleger stellt sich bei Auslandsinvestments in Anleihen stets die Frage: Investiert man besser in Hart- oder in Lokalwährung? Wir bevorzugen hier klar Anleihen, die auf Hartwährung lauten. Denn: 72 Länder bieten Anleihen in Hartwährung. Demgegenüber emittieren jedoch nur 19 Länder auf Lokalwährung lautende Anleihen. Auf diese Weise lässt sich das Risiko bei Hartwährungsanleihen viel breiter streuen. Des Weiteren bringen harte Währungen bessere historische risikobereinigte Erträge und können so als konservatives Engagement genutzt werden. Im Gegensatz zum US-Dollar reagieren lokale Währungen zudem viel empfindlicher auf Wirtschaftswachstum. Angesichts der schwächelnden globalen Konjunkturentwicklung sind Anleihen in Hartwährungen daher eine bessere Wahl.

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