Autor dieses Gastbeitrags ist Karsten Junius, Chefvolkswirt der Bank J. Safra Sarasin.
Mit einem Wechselkurs zwischen Schweizer Frankem und Euro von 1,201 wird die Schweizer Währung derzeit praktisch an seiner Untergrenze gehandelt. Seit seinem Dreijahreshoch vom 22. Mai 2013 hat er damit um knapp 5 Prozent aufgewertet.
Interventionen der Schweizerischen Notenbank (SNB) werden so täglich wahrscheinlicher, vor allem bei einer Annahme der Goldinitiative am 30. November. Diese würde es mittelfristig notwendig machen, dass die SNB Gold gegen andere Devisen kauft. Zudem würde es die Anreize reduzieren, die Untergrenze bedingungslos zu verteidigen, den Handlungsspielraum der SNB einengen und damit ihre Glaubwürdigkeit unterminieren.
SNB-Vertreter haben in den vergangenen Tagen daher mehrfach die Konsequenzen einer Annahme der Goldinitiave angesprochen. Negative Einlagezinsen wären vermutlich die zweite Maßnahme der SNB, die Untergrenze zu verteidigen, wenn Devisenmarktinterventionen zu einem zu starken und schnellen Anstieg der Bilanzsumme der SNB führten.
Die kurzfristigen Perspektiven des Franken und die angemessenen wirtschaftspolitischen Massnahmen hängen aber nicht nur von der Goldinitiative, sondern auch von der mittelfristigen Einschätzung ab, ob der Wechselkurs im Gleichgewicht ist oder nicht.
Schweizer Wirtschaft hat sich angepasst
Noch im Mai hatte die SNB argumentiert, dass die Überbewertung höher ist als rund 7 Prozent, die der Internationale Währungsfonds in seiner letzten Analyse angegeben hatte. Zwei Gründe sprechen dafür, dass eine eventuelle Überbewertung in den letzten Quartalen zurückgegangen ist:
Wenn die SNB eine Politik der Feinsteuerung betreibt, dann gelten die Argumente in beide Richtungen. Genau das würde die Untergrenze aber weniger glaubwürdig erscheinen lassen.
Aber bleibt die Grenze für immer? Diesbezüglich können drei Fälle unterschieden werden:
Mit einem Wechselkurs zwischen Schweizer Frankem und Euro von 1,201 wird die Schweizer Währung derzeit praktisch an seiner Untergrenze gehandelt. Seit seinem Dreijahreshoch vom 22. Mai 2013 hat er damit um knapp 5 Prozent aufgewertet.
Interventionen der Schweizerischen Notenbank (SNB) werden so täglich wahrscheinlicher, vor allem bei einer Annahme der Goldinitiative am 30. November. Diese würde es mittelfristig notwendig machen, dass die SNB Gold gegen andere Devisen kauft. Zudem würde es die Anreize reduzieren, die Untergrenze bedingungslos zu verteidigen, den Handlungsspielraum der SNB einengen und damit ihre Glaubwürdigkeit unterminieren.
SNB-Vertreter haben in den vergangenen Tagen daher mehrfach die Konsequenzen einer Annahme der Goldinitiave angesprochen. Negative Einlagezinsen wären vermutlich die zweite Maßnahme der SNB, die Untergrenze zu verteidigen, wenn Devisenmarktinterventionen zu einem zu starken und schnellen Anstieg der Bilanzsumme der SNB führten.
Die kurzfristigen Perspektiven des Franken und die angemessenen wirtschaftspolitischen Massnahmen hängen aber nicht nur von der Goldinitiative, sondern auch von der mittelfristigen Einschätzung ab, ob der Wechselkurs im Gleichgewicht ist oder nicht.
Schweizer Wirtschaft hat sich angepasst
Noch im Mai hatte die SNB argumentiert, dass die Überbewertung höher ist als rund 7 Prozent, die der Internationale Währungsfonds in seiner letzten Analyse angegeben hatte. Zwei Gründe sprechen dafür, dass eine eventuelle Überbewertung in den letzten Quartalen zurückgegangen ist:
- Die Inflations- und Zinsunterschiede zum Euro haben sich deutlich eingeengt.
- Der Außenwert des Franken ist seit zwei Jahren mehr oder weniger stabil, ohne dass der Handelsüberschuss der Schweiz deutlich zurückgegangen ist.
Wenn die SNB eine Politik der Feinsteuerung betreibt, dann gelten die Argumente in beide Richtungen. Genau das würde die Untergrenze aber weniger glaubwürdig erscheinen lassen.
Aber bleibt die Grenze für immer? Diesbezüglich können drei Fälle unterschieden werden:
- Die Schweizer Wirtschaft entwickelt sich wie die in Euroland. Die Untergrenze schadet dann nicht.
- Die Schweizer Wirtschaft entwickelt sich stärker als die in Euroland. Die SNB müsste sich dann von der Geldpolitik der EZB lösen und könnte über eine niedrigere Untergrenze die wirtschaftliche Dynamik etwas abbremsen.
- Die Schweizer Wirtschaft entwickelt sich schwächer als die in Euroland. Der Schweizer Franken würde dann von selbst abwerten.