Schweden will für das Pufferkapital im staatlichen Rentensystem künftig nur noch drei statt fünf Pensionsfonds verwalten. Dafür legt die Regierung einen Gesetzesentwurf vor, den die Rentenfraktion laut einer Pressemitteilung der Regierung unterstützt. Das Ziel: Zwei der insgesamt fünf Pufferfonds sollen in den drei verbleibenden Fonds aufgehen.
Fonds haben Sitz in Stockholm und Göteborg
Denn: Der erste bis vierte AP-Fonds haben identische Vorgaben, ein weiterer Spezialfonds investierte bisher autark vom Rentensystem in nicht börsennotierte Unternehmen. Wichtig ist: Während der erste bis vierte Fonds auch die Namen AP1, AP2, AP3 und AP4 tragen, heißt dieser fünfte Fonds AP6 – obwohl es einen AP5 nicht gibt.
Der Gesetzesentwurf soll den Spezialfonds mit Namen AP6 in den zweiten AP-Fonds integrieren – und wegen des Investmentfokus dürften die Manager des fusionierten Fonds unter dem neuen Gesetz auch bis 2036 mehr Kapital in die Private Markets investieren. Beide Fonds haben ihren Sitz in Göteborg.
In Stockholm wiederum haben drei Fonds ihren Sitz – ihre Zahl will die Regierung auf zwei reduzieren. Das Vermögen des ersten Fonds AP1 soll dann gleichmäßig auf den dritten und vierten Fonds übergehen, für die künftig auch neue Regeln gelten sollen. Bisher durften die Manager von AP3 und AP4 nämlich nur maximal 2 Prozent des Aktienwertes aller börsennotierten Unternehmen in Schweden besitzen. Künftig soll diese Grenze bei 3 Prozent liegen. Trotzdem dürfen die Fonds niemals mehr als 10 Prozent der Aktien eines schwedischen Unternehmens halten.
Außerdem verschärft die Regierung die Vorgaben für die Vorstände der Pensionsfonds, die normalerweise neun Mitglieder haben. Finanzmarktminister Niklas Wykman erklärte in einer Mitteilung, dass der Schritt die Kosten der Fonds senken könne. Es gäbe schließlich „offensichtliche Skaleneffekte“. Die Fusion der Fonds sollen zwei Experten begleiten – einer in Göteborg und einer in Stockholm. Das Gesetz soll ab Januar 2026 greifen.
Künftig weniger Pufferfonds – Erfolgsmodell AP7 bleibt bestehen
Die künftig nur noch drei Pufferfonds verwalten insgesamt 2.000 Milliarden Schwedische Kronen, also umgerechnet 175 Milliarden Euro. Das Kapital stammt aus der sogenannten Einkommensrente. Dafür zahlen Arbeitnehmer 16 Prozent ihres Einkommens in die umlagenfinanzierte Rente ein.
Zusätzlich gibt es die Prämienrente, für die die Schweden noch 2,5 weitere Prozent ihres Einkommens einzahlen. Für dieses Kapital können sie einen privat gemanagten Fonds wählen. Machen sie das nicht, fließt das Kapital in einen weiteren Fonds namens AP7. Unter diesem Namen verwalten die Manager einen Aktien- sowie einen Rentenfonds. Der Aktienfonds war Ende 2024 umgerechnet 113,0 Milliarden Euro schwer, während der Rentenfonds 13,2 Milliarden Euro fasste. Das Modell des AP7 gilt als Erfolg: So verwies in Deutschland etwa auch der Gesamtverband der Versicherer in der Vergangenheit auf das schwedische Modell.