Der Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW) repräsentiert als Branchenvertretung Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Mitglieder sind unter anderem große Banken wie DZ BANK, LBBW, DekaBank, Société Générale und Deutsche Bank.
Stand Ende März 2025 betrug das Marktvolumen der BSW-Mitglieder 100,1 Milliarden Euro. Dies stellt nur eine geringe Veränderung gegenüber dem Vorquartal dar, aber ein Minus von rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt.
Grafik 1: Zertifikate-Markt nach Marktanteilen

Eine klare Trennung zeigt sich bei den Produktklassen: Das Gros des Marktvolumens entfallen auf Anlageprodukte, der restliche Anteil auf Hebelprodukte. Das Marktvolumen der Anlageprodukte gesamt betrug 96,6 Milliarden Euro (96,5 Prozent) und das der Hebelprodukte gesamt 3,4 Milliarden Euro (3,5 Prozent).
Kein Positionswechsel bei den führenden Anbieter
Bei den Top-3-Emittenten für strukturierte Wertpapiere nach Marktvolumen gab es im März 2025 keine Veränderung gegenüber dem Vorquartal. Angeführt wird die Liste von der DZ Bank mit 27,7 Prozent Marktanteil, gefolgt von der LBBW mit 19,1 Prozent und der Dekabank mit 17,6 Prozent.
Grafik 2: Marktvolumen nach Produktklassen

Betrachtet man nur die Anlageprodukte, führt ebenfalls die DZ Bank (28,6 Prozent) vor der LBBW (19,8 Prozent) und der Dekabank (18,2 Prozent). Auch dort blieben die Top-3-Emittenten unverändert.
Bei den Hebelprodukten dominieren andere Emittenten. Die Top-3-Anbieter nach Marktvolumen sind unverändert Société Générale (20,8 Prozent), Morgan Stanley (18,2 Prozent) und HSBC (14,5 Prozent).
Innerhalb der Produktkategorien der Anlageprodukte sind die nach Marktvolumen wichtigsten Produkte die Festzins- und Stufenzinsanleihen mit 43,3 Prozent, gefolgt von Express-Zertifikaten (28,5 Prozent) und Kapitalschutz-Zertifikaten (6,6 Prozent). Bonus-Zertifikate verzeichneten bei den Anlageprodukten das stärkste prozentuale Wachstum (+11,4 Prozent), während Express-Zertifikate das stärkste absolute Wachstum (+556 Millionen Euro) zeigten.
Bei den Hebelprodukten machen die Knock-out-Optionsscheine mit 47,6 Prozent den größten Anteil des Marktvolumens aus. Es folgen Optionsscheine mit 34,4 Prozent und Faktor-Optionsscheine mit 11,7 Prozent.
Grafik 3: Marktvolumen nach Risikoklassen (SRI)

Ein wichtiger Aspekt ist die Risikoklassifizierung mittels des üblichen Summary Risk Indicator (SRI). Der SRI ist ein standardisierter Indikator, der Anlegern helfen soll, das Gesamtrisiko eines Finanzprodukts auf einer Skala von 1 (niedrigstes Risiko) bis 7 (höchstes Risiko) zu verstehen. Dieser basiert auf dem Marktrisiko (MRM) und dem Kreditrisiko (CRM).
Die Berechnung erfolgt nach detaillierten gesetzlichen Vorgaben der PRIIPs-Verordnung und der dazugehörigen technischen Regulierungsstandards und wird in der Regel börsentäglich durchgeführt. Die Risikoklasse eines Produkts kann sich ändern, beispielsweise bei starken Veränderungen der Kurse, Basiswerte oder Marktvolatilitäten.
Risikoindikator bei Hebelprodukten erheblich höher
Das volumengewichtete durchschnittliche Risiko (SRI) über alle strukturierten Wertpapiere der BSW-Mitglieder liegt bei 2,55. Bei den Anlageprodukten mit 100%-igem Kapitalschutz beträgt der durchschnittliche SRI niedrige 1,18, während Anlageprodukte ohne Kapitalschutz einen durchschnittlichen SRI von 3,83 aufweisen. Hebelprodukte haben ein deutlich höheres durchschnittliches Risiko, der SRI liegt dort bei 6,91.
Über die Hälfte des Marktvolumens von strukturierten Wertpapieren, nämlich 50,7 Prozent, ist in Risikoklasse 1 (niedrigstes Risiko) investiert. 6,9 Prozent entfallen auf Risikoklasse 2, 11,4 Prozent auf Risikoklasse 3, 12,3 Prozent auf Risikoklasse 4, 9,0 Prozent auf Risikoklasse 5, 5,8 Prozent auf Risikoklasse 6 und 3,9 Prozent auf Risikoklasse 7 (höchstes Risiko). Zum Vergleich: Euro-Geldmarktfonds fallen üblicherweise in Risikoklasse 1. Aktien großer europäischer Unternehmen finden sich größtenteils in den Risikoklassen 5 und 6, während breit gestreute Aktien-ETFs meist in den Risikoklassen 4 und 5 angesiedelt sind.
Als Basiswerte für Anlageprodukte mit Basiswerten dominieren Indizes (31,3 Prozent) und Aktien (18,1 Prozent). Bei Hebelprodukten sind Aktien mit 70,5 Prozent die wichtigsten Basiswerte, gefolgt von Indizes (16,6 Prozent) und Rohstoffen (8,6 Prozent). Fest- und Stufenzinsanleihen sowie strukturierte Anleihen werden statistisch als „Anleihen (ohne Basiswert)“ erfasst und machen 47,8 Prozent des Marktvolumens der Anlageprodukte aus. Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen werden als "Anleihen (mit Referenzschuldner)" geführt.