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Schroder ISF EURO Corporate Bond „Wir gehen Wege abseits des Mainstreams“

Patrick Vogel, Fondsmanager des Schroder ISF EURO Corporate Bond

Patrick Vogel, Fondsmanager des Schroder ISF EURO Corporate Bond Foto: Schroders

Herr Vogel, Unternehmensanleihen sind derzeit sehr gefragt. Wo sehen Sie aktuell Chancen?

Der Pfund-Sterling-Markt hat sich zwar besser entwickelt als der Euro-Markt. Dennoch sehen wir hier noch Potenzial. In US-Dollar denominierte Corporate Bonds bieten zwar attraktive Spreads im Vergleich zum entsprechenden Euro-Segment. Allerdings muss man das zyklische Umfeld beachten. Während die Corporate-Bond-Märkte in Pfund-Sterling und Dollar insgesamt höhere Erträge liefern, sind diese Volkswirtschaften in der Phase des Wiederverschuldens, also des Releveragings. Das heißt, mehr Anleihen kommen auf den Markt, das Angebot steigt und schwächt die Kurse.

Zudem sinkt die Bonität mit dem wieder steigenden Schuldenstand. Die Spreads sollten sich also weiter ausweiten und die Kurse dürften sich damit schwächer entwickeln als etwa in der Eurozone, wo die Schuldenstände noch nicht steigen.

Asset Manager wie Schroders, die mit einem umfassenden Research ausgestattet sind, sind in diesem Umfeld, wo sich viele Akteure am Markt tummeln, unseres Erachtens besser positioniert, um spezifische Chancen zu ergreifen und daraus Kapital zu schlagen.

Was heißt das konkret für den Investmentansatz Ihres Fonds?

Der Fonds investiert in ein Portfolio aus Anleihen und anderen festverzinslichen sowie variabel verzinsten Wertpapieren, die auf Euro lauten. Wir wollen langfristig einen Mehrertrag gegenüber unserem Vergleichsindex, dem Merrill Lynch EMU Corporate Index erzielen, also eine beständige Outperformance in allen Marktphasen – egal ob es abwärts oder aufwärts geht. Dafür setzen wir auf unsere integrierte globale Anleihe-Plattform, die die Fähigkeiten unseres globalen Renten- und anderer Expertenteams maximiert, beispielsweise aus den Bereichen Makroökonomie, Aktien oder Rohstoffe.

Alle Experten von Schroders können auf dieser Plattform die detaillierten Top-down- und Bottom-up-Einblicke unseres eigens entwickelten Ansatzes einsehen, um zukunftsweisende Investmentthemen für unsere Portfoliostrategien zu entwickeln, und um Investmentgelegenheiten in lokalen Märkten ausnutzen zu können.

Außerdem profitieren wir von der engen Zusammenarbeit mit dem sehr aktiven Aktien-Research und von unseren Ressourcen im Corporate-Bond-Research. Der Austausch zwischen unseren Anlageteams deckt potenzielle Anlagechancen oder sogar Warnsignale für Anleger an den Kreditmärkten auf, die möglicherweise von unserer Konkurrenz übersehen werden. Das Team identifiziert potenzielle Gewinner und Verlierer für jedes Investmentthema und analysiert Bereiche, die vom übrigen Markt kaum oder gar nicht beachtet werden – einen Vorteil Schroders gegenüber Wettbewerbern.

Wie sieht das Investmentuniversum des Fonds aus und wie ist das Portfolio derzeit gewichtet?

Wir haben ein sehr breites Investmentuniversum, um möglichst flexibel zu sein und so zusätzliche Erträge für das Portfolio generieren zu können. Zurzeit sind wir in ausgewählten Anleihen mit BBB-Rating und in Hochzinsanleihen übergewichtet, denn hier sehen wir ein besonders hohes Potenzial für einen Wertzuwachs. Anleihen mit AA- und A-Rating, die wir für fair bewertet halten, gewichten wir dagegen unter. Wir investieren vorwiegend in auf Euro lautende Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich und dem Universum des Merrill Lynch EMU Corporate Bond Index.

Wir mischen auch Corporate Bonds, die unterhalb des Investment-Grade-Bereichs angesiedelt sind, Schwellenländer- und Wandelanleihen sowie Bonds aus anderen Währungsräumen bei. Wechselkursrisiken gegenüber dem Euro sichern wir dabei ab. In Unternehmen aus den USA und den Schwellenländern, die Anleihen in Euro begeben, sind wir jedoch untergewichtet. Wir haben einfach festgestellt, dass der US-Anleihenmarkt empfindlicher auf Ereignisrisiken wie beispielsweise Fusionen und Übernahmen reagiert. Schwellenländer haben mit starken wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen.

Welche Rolle spielt die Benchmark bei Ihren Anlageentscheidungen?

Wir haben eine hohe Gewichtung in Positionen außerhalb der Benchmark, von denen wir nach wie vor davon ausgehen, dass sie entscheidend sind, um besser abzuschneiden als der Markt. Diese Positionen beinhalten Investment-Grade-Anleihen aus dem Dollar- und dem Pfund-Sterling-Raum, ebenso wie einige Hochzinsanleihen in Euro. Die Positionen außerhalb der Benchmark waren in den vergangenen zwölf Monaten vorteilhaft und haben einen wesentlichen Beitrag zur starken Entwicklung des Fonds geleistet.

Stichwort Zinsduration?

In Bezug auf die Zinsduration ist der Fonds neutral gewichtet. Durch andere Anleihestrategien sehen wir wesentlich mehr Gelegenheiten für eine marktführende Performance. Mindestens 80 Prozent des Portfolios halten wir stets in Wertpapieren nicht-staatlicher Emittenten. Außerdem können wir im Rahmen unserer Strategie derivative Instrumente wie Credit Default Swaps oder Zinsswaps nutzen, um zusätzliche Erträge zu erzielen oder Risiken unter den verschiedenen Marktbedingungen zu reduzieren.

Was charakterisiert Ihren Investmentstil?

Entscheidend für unseren Investmentprozess ist, dass wir aus der Top-down-Sichtweise Investmentideen generieren. Dabei sollten Top-down-Themen der Treiber hinter der Titelauswahl, der Länderallokation und dem gesamten Kreditrisiko (DTS-Beta) im Portfolio sein. Dreimal im Jahr treffen sich die Leiter der Anleihe-Teams und unsere Investmentspezialisten aus aller Welt beispielsweise zu unserem Quarterly Investment Forum (QIF). So erkennen wir früh, welche primären Einflüsse auf die globalen Finanzmärkte über die mittlere Frist zu erwarten sind.

Wie sieht Ihr Investmentprozess aus?

Ich denke, dass man langfristig gesehen das Vertrauen von Kunden durch eine schrittweise und konsistente Wertentwicklung gewinnt und nicht mit enormen volatilen Schwankungen zwischen Über- und Unterperformance. Zusammenfassend ist unser Investmentprozess darauf ausgerichtet, ein beständiges Alpha zu liefern, also einen Ertrag über die Marktentwicklung hinaus. Das erreichen wir durch den Aufbau eines aktiv gemanagten Portfolios, das aus einer Vielzahl an Investmentthemen besteht.

Diese Themen diversifizieren wir nach Stil und Zeithorizont, wobei wir diese kosteneffizient gegeneinander abgleichen, um Risiken zu reduzieren. Das Risiko messen und beobachten wir systematisch. Dabei möchten wir gewährleisten, dass unsere Themen nicht alle demselben Trend folgen, damit wir sowohl in Zeiten der Risikobereitschaft als auch der Risikoaversion eine überdurchschnittliche Performance erzielen. Wir überprüfen unser Verfahren kontinuierlich, da wir Innovation für sehr wichtig halten, um unsere Mitbewerber zu übertreffen.

Wo liegen die Unterschiede zu anderen Produkten Ihrer Vergleichsgruppe?

Ich denke, wir haben drei Vorteile, die uns von der Konkurrenz unterscheiden: Das sind die integrierte globale Anleiheplattform, unsere tief greifenden Ressourcen im Corporate-Bond-Research und unser Bekenntnis zu Innovationen. Um den Markt beständig  schlagen zu können und den Vorsprung gegenüber dem Markt zu erhalten, muss sich ein Anlageprozess laufend weiter entwickeln. Und er muss Strategien hervorbringen, die letztlich das optimale aus unseren Ressourcen und unserer Expertise herausholen. Das gilt nicht nur für den Anleihebereich, sondern über alle Anlageklassen hinweg.

Welche durchschnittliche Performance und welche Volatilität streben Sie an?

Ein Kern unseres Risikomanagement-Prozesses ist die Kalkulation von Value at Risk (VaR). Damit stellen wir sicher, dass die Risiken im Portfolio im Vergleich zum angestrebten Risiko-Ertragsziel des Portfolios angemessen sind. Die Grenze setzen wir beim Zweifachen des VaR unserer Benchmark. Das überwacht unser Risikomanagement-Team täglich.

Ziel ist es, den Markt beständig zu schlagen, was über den Marktzyklus hinweg zu einer wettbewerbsfähigen Wertentwicklung gegenüber der Vergleichsgruppe führen sollte. Wir streben keinen spezifischen Tracking Error an, sind uns aber des Tracking Errors im Konstruktionsprozess des Portfolios bewusst. Ist dieser auffallend hoch oder niedrig, dann analysieren wir das und vergleichen dies mit unseren Erwartungen.

Welche Risiko-Ertrags-Charakteristika des Fonds sollten sich Investoren bewusst machen?

Anleger sollten unsere internen Fondsrichtlinien beachten. Dazu zählt, dass wir maximal zehn Prozent Cash im Fonds halten sowie maximal 20 Prozent in Cash und Staatsanleihen insgesamt. Der Anteil in Hochzinspapieren ist ebenfalls auf 20 Prozent begrenzt. In Papieren, die nicht in Euro benannt sind, legen wir maximal 20 Prozent an, wobei wir Währungsrisiken gegenüber dem Euro absichern. Zudem sollten Anleger wissen, dass wir Derivate einsetzen. Außerdem begrenzen wir die Gewichtung einzelner Wertpapiere und achten darauf, dass kein Emittent mehr als 40 Prozent des Fondsvolumens ausmacht.

Was weist darauf hin, dass Ihr Fonds künftig zu den Top-Performern seiner Peergroup zählt?

Unser Track Record spiegelt unsere Fähigkeit gut wider, die Ziele des Fonds erfolgreich zu erfüllen. Unser Fonds ist sowohl kurz- wie auch langfristig im ersten Quartil seiner Vergleichsgruppe. Auch wenn diese historische Wertentwicklung kein Indiz für die künftige Performance sein kann, so sind wir davon überzeugt, dass wir mehr als in der Lage dazu sind, diesen Erfolg in Zukunft fortzuführen.



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