Gefürchteter Zinsanstieg Strategien für das Ende des Zinszyklus

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Diese Schockwellen breiten sich auch auf die Märkte der anderen Anlageklassen aus, da deren Risikoaufschläge fast alle als Basis die Rendite von Staatsanleihen verwenden. Wir stehen daher vor einer Trendwende von historischem Ausmaß. Um künftig erfolgreich zu sein, muss man sich von der Vergangenheit lösen, die aktuelle Lage nüchtern analysieren und neue Wege beschreiten.


Quelle: Barclays, J.P. Morgan Asset Management

Der erste Rat ist eigentlich sehr simpel. Dennoch übersehen ihn die meisten Marktteilnehmer. Berechnungen unseres Hauses zeigen, dass man in etwa das gleiche Ertrags-Risiko-Profil erzielt, wenn man ein Portfolio bestehend aus jeweils 50 Prozent Aktien und Anleihen durch eine Struktur aus 70 Prozent Aktien und 30 Prozent Bargeld ersetzt.

Angemerkt sei, dass man dabei negative Zinsen der Banken auf die Cash-Bestände sowie Ausfallrisiken im Blick haben sollte. Die Auswahl der besten Anlagetalente hat sich auch am Aktienmarkt verändert. Auslöser ist das historisch einmalige Vorgehen der Notenbanken. Die Politik grei­ft in die Märkte ein wie selten zuvor. In einem solchen Umfeld haben dogmatisch denkende Portfoliomanager Nachteile. Dazu zählen wir Value- oder Growth- Manager mit einem reinen Bottom-up-Anlageprozess.

In einem Umfeld wie oben beschrieben können Fundamentalwerte über eine unüblich lange Zeit von der Börse ignoriert werden. Wir bevorzugen im Aktien-Bereich daher flexible Manager, sogenannte Flex-Cap-Strategien. Ein Anlagestil, der in den vergangenen Monaten besonders erfolgreich war, ist der Quality-Growth-Ansatz. Hier wird in konservative Titel wie Nestlé investiert, die aber dennoch ein stabiles Wachstum haben und aus eigener Kra­ft wachsen können.


Über den Autor:
Martin  Bürki ist Investmentchef und  Geschä­ftsführer der Schweizer Beratungsboutique Marmot Investment Office. Zudem berät der 45-Jährige Banken bei der Auswahl der besten Vermögensverwalter. Von 2000 bis 2008 war Bürki zuständig für den Aufbau des weltweiten Fonds-Researchs für die UBS.

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