„Schnapp' sie dir alle“: So lautet ein ikonischer Satz aus der Videospielwelt von Pokémon, die mit Pokémon Go auch ihren Weg auf Millionen von Smartphones fand. Nun dreht sich die Losung allerdings ein wenig. Denn der saudische Staatsfonds schnappt das gesamte Geschäft mit Pokémon Go.
Zumindest über Umwege. Denn das US-Unternehmen Scopely hat bekanntgegeben, für 3,5 Milliarden US-Dollar das Videospielgeschäft von Niantic zu übernehmen. Und dazu gehört auch Pokémon Go, das eines der erfolgreichsten Smartphone-Spiele der Welt ist. Scopely wiederum gehört zum saudischen Staatsfonds, also zum Public Investment Fund. Der Fonds hatte Scopely im Juli 2023 über die eigene Videospieleinheit Savvy übernommen und damals mitgeteilt, dass der Deal zu Saudi Arabiens nationaler Gaming- und Esports-Strategie passe.
Teil dieser Strategie und von Scopely sind jetzt auch bald Pokémon Go sowie weitere Smartphone-Spiele wie Pikmin Bloom oder Monster Hunter Now. Nicht nur die Spiele kauft Scopely, sondern auch die gesamten Spieleentwickler-Teams mit den Chefentwicklern Kei Kawai and Ed Wu wechseln zu Scopely. Zu Scopely und damit zum saudischen Staatsfonds gehören bereits bekannte Smartphone-Spiele wie Monopoly Go oder Stumble Guys.
Public Investment Fund investierte bereits in Gaming-Unternehmen
Mit der Niantic-Einheit wächst das Mobile-Games-Portfolio des saudischen Staatsfonds, zu dem auch schon eine Beteiligung an Nintendo und Activision Blizzard gehört. Insgesamt brachte es das Videospielgeschäft von Niantic vor dem Deal monatlich auf bis zu 30 Millionen aktive Spieler, der Umsatz lag bei über einer Milliarde Dollar in 2024. Pokémon Go wiederum gehörte seit dem Start vor fast 10 Jahren jedes Jahr zu den 10 beliebtesten Smartphone-Spiele. Über 100 Millionen Spieler nutzten das Spiel alleine im Jahr 2024.
Der Public Investment Fund aus Saudi-Arabien ist einer der größten Staatsfonds der Welt. Insgesamt verwalten die Portfoliomanager ein Vermögen von etwa 925 Milliarden US-Dollar.