Weinkolumne von Oliver Morath für die Finanzwelt Rut und Wiess: Welcher Wein zum weihnachtlichen Festessen passt

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Festessen – am Ende denken wir während der Weihnachtstage dabei auch alle in irgendeiner Form an die Gans oder eine schöne Ente mit Rotkohl und selbstgemachten Semmelknödeln (zumindest wir in Franken). In anderen Teilen Deutschlands tut es auch der Kartoffelkloß oder der rohe Kloß. Ein solches Essen während der Weihnachtstage sollte von einem deutschen Pinot Noir begleitet werden. Puh, Spätburgunder – wirklich jetzt? Und dann auch noch aus Deutschland?

Ja genau. Aus Deutschland und bitte aus dem Barrique. Was in den letzten Jahren in diesem Bereich passiert ist, ist nicht nur wirklich hochpreisig (dies muss jeder für sich selber bewerten), sondern räumt auch bei internationalen Verköstigungen viele Trophäen ab. Ob man sich da nun eher bei Chat Sauvage, Knipser, Jean Stodden, Meyer Näkel oder bei Salwey wieder findet, bleibt jedem selbst überlassen.

Deutscher Spätburgunder kann auch Weihnachten

Das Weingut Philipp Kuhn hat gute Spätburgunder.

Ich möchte hier die Möglichkeit nutzen, Euch auf den Spätburgunder von Philipp Kuhn aus der Pfalz aufmerksam zu machen. Philipp Kuhn hat mehrere Spätburgunder, mein persönlicher Favorit ist der „Kirschgarten". Mit 42 Euro im eigenen Shop ist es nicht ganz der Preis, der in Deutschland sonst für Rotwein ausgegeben wird. Aber er ist definitiv sein Geld wert – und es geht ja um Weihnachten. Er schmeckt wunderbar nach schwarzer Kirsche, Waldbeeren und Cassis. Für diejenigen unter Euch, die damit nichts anfangen können: Der Wein ist wunderbar fruchtig und elegant, er ist kein Schwergewicht und macht glücklich. Sehr glücklich sogar.

An dieser Stelle möchte ich aber nicht nur den Wein vorstellen oder empfehlen, sondern kann jedem nur raten: Fahrt mal hin, die Pfalz ist eh eine Reise wert – landschaftlich und kulinarisch. Was das Team und Philipp Kuhn selbst an einem Wochenende für Ihre Gäste machen, das lässt sich wirklich sehen. Leider durfte ich den Käsewurst-Salat nicht probieren, den gabs am Mittag nur für das Team. Ein klarer Abzug in der B-Note. Dieses Weingut gehört trotzdem definitiv zu meinen persönlichen Favoriten.

Ich hoffe, Ihr findet die Kolumne lesenswert? Kritik und Anregungen gerne an diese Email: [email protected]. Unter den Feedbackgebern verlosen wir natürlich eine Flasche 2017er „Kirschgarten". Ich wünsche schöne Festtage mit einem tollen Festessen – und dem richtigen Wein.

 

Oliver Morath schreibt regelmäßig für das private banking magazin seine Weinkolumne „Rut und Wiess“. Copyright des Logos: Lucca Morath.

Über den Gastautor: 
Oliver Morath kommt ursprünglich aus dem Fondsgeschäft. Nach Stationen bei Nordea und Barings war er die vergangenen sieben Jahre Leiter des Vertriebs bei der Kölner Fondsgesellschaft Flossbach von Storch, die er im Oktober verlassen hat. Er ist mit drei Freunden an einem Weinberg beteiligt, unterhält zusammen mit Malte Dreher eine Whatsapp-Gruppe zu zeitgenössischer Literatur und zusammen spielt man recht leidlich Golf. In seinem Weinkeller bei Köln liegen derzeit knapp unter 1.000 Flaschen. 

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