Schwarzmalerei Roubini erklärt Italien zur Gefahrenzone

Die politische Situation in Italien ist ein Tsunami-Risiko und spiegelt die gesamten Probleme der Eurozone wider – die harten Worte kommen von Nouriel Roubini, Star-Volkswirt und professioneller Schwarzseher. „In Italien beginnt gerade ein politischer Sturm. Das Wahlergebnis zeigt, dass die meisten Menschen dort gegen staatliche Sparmaßnahmen sind“, sagte Roubini am Ambrosetti Workshop, einem Treffen bedeutender Ökonomen. Den Widerstand gegen Kürzungen gebe es nicht nur in Italien, sondern auch in Portugal, Spanien und Griechenland.

Roubini hält Neuwahlen in den kommenden sechs Monaten für das wahrscheinlichste Szenario in Italien. Solange werde es der Wirtschaft noch schlechter gehen als jetzt, weniger Investitionen, weniger neue Jobs, weniger Konsum. Eine lähmende Unsicherheit. „Es ist sehr gut möglich, dass die neue politische Kraft in Italien sich gegen Sparmaßnahmen entscheiden und auf Konfrontationskurs mit Deutschland und der Europäischen Zentralbank gehen wird“, so Roubini.

Damit beschwört er eine Gefahr herauf, die nach einigen Erfolgsmeldungen aus Spanien und Portugal schon vergessen schien. Nämlich dass das Volk gegen von der Eurozone verordnete Einschnitte aufbegehrt und eine Kontra-Regierung wählt. Die wiederum könnte im Extremfall sogar aus der Eurozone austreten oder den eigenen Staatsbankrott erklären – oder beides zugleich. Vor allem für die vielen Banken mit Staatsanleihen im Bestand wäre das eine Katastrophe.

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