Julius-Bär-Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher tritt zurück. Wie die Bank heute bekanntgab, wird sich Lacher bei der nächsten Generalversammlung am 10. April 2025 nicht zur Wiederwahl stellen.
Nachdem mit Stefan Bollinger ein neuer Vorstandsvorsitzender gestartet sei, „biete sich die Gelegenheit, die strategische Entwicklung von Julius Bär auch auf Stufe Verwaltungsrat unter einer neuen Führung voranzutreiben“, so Julius Bär in seiner Ad-hoc-Mitteilung.
Benko brachte Julius Bär Verlust von 500 Millionen Schweizer Franken
Bollingers Vorgänger Philipp Rickenbacher trat Anfang 2024 zurück. Zum Verhängnis wurden ihm wahrscheinlich die Kredite an die nun insolvente Signa-Gruppe unter René Benko. Diese mussten fast vollständig abgeschrieben werden, wodurch Verluste von rund 500 Millionen Schweizer Franken entstanden.
Für diese „unternehmerische Fehleinschätzung, die nicht hätte passieren dürfen“ entschuldigte sich auch Romeo Lacher „zutiefst“ bei den Aktionären zu Beginn der Generalversammlung im April vergangenen Jahres.
Neuer Vorstand, neuer Verwaltungsratsvorsitz
Der Vizepräsident des Verwaltungsrats, Richard Campbell-Breeden, dankte Lacher für sein entschlossenes Handeln, um die „im Jahr 2023 erlittenen Kreditverluste anzugehen und einen neuen CEO zu bestimmen.“
Lacher selbst sagt: „Mit Stefan Bollingers Antritt als CEO schlägt Julius Bär ein neues Kapitel auf. Es ist ein guter Zeitpunkt für diesen Wechsel auf Stufe Verwaltungsrat.“ Julius Bär sei „bestens für künftigen Erfolg aufgestellt.“
Lachers Rücktritt kommt nicht überraschend. Der Verwaltungsrat habe die Suche nach externen Nachfolgern bereits gestartet und stehe kurz vor dem Abschluss. Der Wahlvorschlag werde voraussichtlich im März, gemeinsam mit der Einladung zur Generalversammlung kommuniziert.
Lacher tritt auch als Vizepräsident des Bankrats zurück
Lacher ist seit April 2019 Vorstand des Verwaltungsrats von Julius Bär. Davor war er unter anderem in den Aufsichtsräten von Six und der Credit Suisse tätig.
Seit Mai 2021 ist er ebenfalls Vizepräsident im Bankrat der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Auch diese Position wird Lacher verlassen, zur nächsten Generalversammlung am 25. April.