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Rohstoff-Experte von BNP Paribas Palladium bleibt stark gefragt

Palladium wird weiterhin gefragt sein: Kemal Bagci, ETC-Experte von BNP Paribas

Palladium wird weiterhin gefragt sein: Kemal Bagci, ETC-Experte von BNP Paribas

Meist schauen Investoren auf Gold, wenn es um Edelmetalle geht. Geht es rein um die Absicherung gegen geopolitische Risiken und Inflationsgefahr, ist das auch richtig. Doch neben Gold gehören vor allem Silber, Platin und Palladium zum Kreis der bekannteren Edelmetalle. Diesen ist gemeinsam, dass es für sie auch eine intensive industrielle Verwendung gibt. Aktuell sieht insbesondere Palladium daher für Anleger sehr interessant aus.

2017 war zweifelsohne ein besonderes Jahr für Palladium. Knapp 60 Prozent legte die Notierung zu. Gold kam dagegen nur auf 14 Prozent Wertzuwachs. Silber und Platin erreichten ein Plus von sieben und drei Prozent, jeweils in US-Dollar gerechnet. Auch nach diesem starken Kursanstieg erwarteten viele Marktbeobachter, dass auch 2018 ein Jahr für Palladium werden würde. Bisher ist dies nicht der Fall. Mit gut zehn Prozent Minus hinkt das Edelmetall hinter den drei Schwester-Metallen hinterher.

Die fundamentalen Rahmendaten deuten jedoch darauf hin, dass Palladium weiter stark gefragt sein wird. Zudem scheint das Angebot deutlich begrenzt zu sein. Für den weiteren Jahresverlauf und auch 2019 könnte dies einen neuerlichen Höhenflug bedeuten. Der Londoner Platinmetalle-Händler Johnson Matthey erwartet in seinem neuesten Marktbericht, dass der Nachfrageüberhang bei Palladium im laufenden Jahr 239.000 Unzen betragen wird. Im vergangenen Jahr lag das Angebotsdefizit sogar bei 801.000 Unzen. Grund ist die starke Nachfrage aus der Autoindustrie. Palladium wird hier für Katalysatoren benötigt, die insbesondere bei Benzinmotoren die Abgase umweltverträglicher machen. Aufgrund des wohl noch über Jahre steigenden internationalen Autoabsatzes sollte der Palladiumbedarf hoch bleiben.

Ausgeglichen wurde das Marktdefizit bisher durch den Abbau von Lagerbeständen. Auch durch Abflüsse aus Exchange Traded Funds (ETF)/Commodities (ETC) wurde Bestand freigesetzt. Allein in der ersten Jahreshälfte 2018 verminderte sich der Palladiumbestand in ETFs/ETCs um rund ein Drittel auf nur noch gut 900.000 Unzen. Zum Vergleich: Im August 2014 hatten noch 3,09 Millionen Unzen in den Tresoren der Emittenten gelegen.

Ein Ende der Abflüsse würde sich positiv auf den Palladiumpreis auswirken, weil kein neues Angebot aus diesen Lagern nachkommen würde. Für risikobereite Investoren könnten daher gerade die auch in Deutschland gehandelten Palladium-ETCs eine gute Depotbeimischung bedeuten. Entscheiden sich Anleger für eine währungsgesicherte Variante, besteht bei einem stärker werdenden Euro zusätzliches Renditepotenzial.

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