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Rohstoff-ETFs Moderne Rolltechniken verringern Verluste

1848 wurde in Chicago die erste Rohstoffbörse, die Chicago Board of Trade, gegründet. Einige Jahre später wurden dort die ersten Futures gehandelt. Wer direkt auf die Entwicklung von Rohstoffpreisen setzen will, kommt bis heute nicht diesen Terminkontrakten vorbei. Sie sind feste Vereinbarungen, bestimmte Mengen eines Rohstoffs an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Preis und einem bestimmten künftigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Da jedoch kein klassischer Investor den Rohstoff wirklich in physischer Form haben möchte, muss er spätestens kurz vor Fälligkeit den Future verkaufen, und wenn er in dem Rohstoff investiert bleiben will, einen neuen Kontrakt kaufen. Dieses „Rollen“ von Futures ist ein nicht zu unterschätzender Faktor für den Erfolg eines Rohstoffinvestments und die Art des Rollens unterscheidet Anlageansätze und auch Indizes.

Die alten klassischen Rohstoffindizes rollen die Futures einmal im Monat an fixen Handelstagen. Auslaufende Kontrakte werden automatisch in die nächstfälligen Futures gerollt. Und wenn diese mehr kosten als die alten einbringen, entsteht ein Rollverlust. So können Anleger trotz steigender Rohstoffpreise insgesamt einen Verlust einfahren. Ist die Preissituation umgekehrt, profitieren Investoren hingegen von Rollgewinnen. Allerdings war dies in den vergangenen Jahren bei immer weniger Rohstoffen der Fall. Daher wurden optimierte Indizes entwickelt, die bessere Rolltechniken nutzen und die Verluste beim Futures-Wechsel reduzieren sollen.

Bis zu fünf Futures pro Rohstoff

Eine solche innovative Technik ist der Constant-Maturity-Ansatz. Dieser ist Grundlage für drei Indizes auf die UBS Rohstoff-ETFs anbietet. Hier wird nicht nur in einen Future pro Rohstoff investiert, sondern in mehrere. Bis zu fünf Laufzeiten mit unterschiedlichen Fälligkeitsterminen sind möglich. Die Laufzeiten variieren zwischen drei Monaten und drei Jahren. Die Zahl und Auswahl der Futures pro Rohstoff ist vor allem eine Liquiditätsfrage. Im hochliquiden Energiebereich wird beispielsweise fünf Futures pro Rohstoff investiert. Bei Kontrakten, die zu selten nachgefragt werden, sind die Handelskosten jedoch meist zu hoch. Ein weiterer Unterschied zu den Standardindizes ist, dass nicht einmal im Monat gerollt wird, sondern täglich Teile von Futures ge- und verkauft werden.

Das älteste UBS-Produkt mit Rolloptimierung ist der UBS ETF CMCI Composite SF Ucits ETF. Es ist zugleich mit über einer Milliarde Euro Volumen auch der größte Rohstoff-ETF der Gesellschaft. Der börsennotierte Fonds bildet den UBS Bloomberg CMCI Composite Index ab. Die Gewichtung der einzelnen Rohstoffe im Index soll ihre wirtschaftliche Relevanz widerspiegeln. Edelmetalle machen daher nur rund sechs Prozent des Index aus. Jeweils rund ein Drittel fällt auf Energie und Agrarrohstoffe inklusive Lebendvieh. Industriemetalle bestreiten ein gutes Viertel des Index. Dieses Jahr ist das Interesse an Rohstoff-ETFs wieder angezogen. Rund 300 Millionen Euro sind dem Fonds seit Jahresanfang zugeflossen. Vor allem Investoren aus der Schweiz und Großbritannien haben hier investiert. 

Deutsche wollen keine Agrarrohstoffe

Deutsches Geld ist eher in einen anderen ETF geflossen. Gespräche mit Kunden haben gezeigt, dass Agrarrohstoffe und Lebendvieh mittlerweile ein Ausschlusskriterium für sehr viele Kunden aus Deutschland und Österreich sind, während dies in der Schweiz und Großbritannien kaum ein Thema ist. Auf Wunsch der Kunden hat UBS Anfang 2016 einen zweiten rolloptimierten ETF aufgelegt, der den gleichen Index ohne Agrar- und Lebendviehbereich abbildet. Dieser besteht zu rund 45 Prozent aus Energierohstoffen, fast ebenso stark sind Industriemetalle gewichtet. Edelmetalle machen etwa zwölf Prozent aus.

Einen dritten rolloptimierten Rohstoff-ETF hat UBS im Mai 2017 lanciert – ebenfalls auf Kundenwunsch. Der Bloomberg Commodity Index, kurz BCOM, zählt zu den Klassikern der Rohstoff-Indizes und wurde bereits 1998 unter dem Namen Dow Jones-AIG Commodity Index aufgelegt. Bei vielen institutionellen Kunden hat sich der BCOM als Benchmark für Rohstoffe etabliert. Hier spielen Edelmetalle eine größere Rolle als beim CMCI Composite. Dafür haben vor allem die Industriemetalle im Vergleich zum CMCI Composite einen geringeren Anteil. Der BCOM hat als Standardindex jedoch den Nachteil des automatischen monatlichen Rollmechanismus. Der UBS ETF (IE) Bloomberg Commodity CMCI SF Ucits ETF schafft Abhilfe: Er bildet eine um einen Constant-Maturity-Ansatz ergänzte Variante des BCOM ab. So können Anleger rolloptimiert in den Klassiker investieren.

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