Robin von Deutsche Bank vorn Coronakrise wird zum Lackmustest für Robo-Advisors

Coronakrise wird zum Lackmustest für Robo-Advisors

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Häme gab es in den vergangenen Jahren reichlich: Solange es an den Börsen aufwärts gehe, könnten digitale Vermögensverwalter glänzen, krache es jedoch erst einmal an den Märkten, wären die Algorithmen der Situation nicht gewachsen, die Performances im Keller und die Kunden schnell weg. Ausgelöst durch das Coronavirus ist nun genau dieses Szenario eingetreten - und die Folgen für Robos, digitale Vermögensverwalter & Co. sind, zumindest bislang, überschaubar. Das geht aus einer Auswertung des „Handelsblatt“ hervor.

Zwar verzeichnen viele Anbieter demnach wie zu erwarten ein erhöhtes Aufkommen an Kundenanfragen, haben aber zugleich in den vergangenen Jahren den Kundenservice so ausgebaut, dass sie den Andrang bewältigen können. Außerdem scheint der Höhepunkt der Anfragen bereits überschritten, sei der erste Schock schon überwunden, zitiert das „Handelsblatt“ Salome Preiswerk von Whitebox. Während dort in der ersten Februarwoche vermehrte Anrufe verunsicherter Kunden verzeichnet wurden, habe das Interesse in der vergangenen Woche bereits wieder abgenommen.


Auch massenhafte Panikverkäufe bleiben offenbar aus: So haben zwar zum Beispiel ein Prozent der Kunden des digitalen Vermögensverwalters Liqid Geld teils oder ganz abgezogen. Ihnen stehen jedoch mehr als 8 Prozent Kunden gegenüber, die aufgestockt haben. Auch bei anderen Anbietern übersteigen die Zuflüsse die Abflüsse teils deutlich. Lediglich das Neukundengeschäft scheint bei einigen Anbietern etwas unter den Marktturbulenzen zu leiden.

Während die Herausforderer klassischer Vermögensverwalter die Pflicht also unisono recht unbeschadet überstanden haben, stehen bei der Kür einige besser da als andere. So verzeichneten die Portfolios von Scalable Capital mit einer Aktienquote von 32 beziehungsweise 59 Prozent Verluste von 9,8 beziehungsweise 14,5 Prozent. Hier hat der Algorithmus noch nicht mit Umschichtungen reagiert, da das System Scalable-Gründer Erik Podzuweit zufolge bei sehr schnellen, scharfen Korrekturen erst einmal abwartet. Erst bei einem über Wochen und Monate erhöhten Risiko würden Aktien abgebaut.

Unterdessen profitieren aktuell allen voran die Kunden der Deutschen Bank vom Algorithmus des hauseigenen Robo-Advisors Robin: Unter dessen Ägide gab das Portfolio mit mittleren Risiko lediglich um 7,5 Prozent nach. Grund: Als Reaktion auf die erhöhten Marktschwankungen hat Robin bereits Portfolios von rund 20 Prozent der Kunden umgeschichtet. Verkauft wurden ETFs auf Aktienindizes, während der Anteil von in Anleihen und Rohstoffen investierten ETFs sowie von Cash hochgefahren wurde. Die Aktienquote von Robin beträgt nun 35 Prozent.

Wie aussagekräftig die Auswertung ist, muss sich angesichts des kurzen Betrachtungszeitraums erst noch zeigen. „Wir sind noch mittendrin – wie die Coronakrise gemeistert wird, weiß man wirklich erst in ein paar Monaten“, zitiert der Bericht Podzuweit. Mindestens ebenso spannend wie die jetzige Situation dürfte dann sein, ob und wie die digitalen Vermögensverwalter die künftige Erholung mitnehmen: „Wir halten es für nicht unrealistisch, dass der Höhepunkt bei den Infektionszahlen zugleich der Tiefpunkt bei den Aktien sein wird“, so Sebastian Hasenack, Leiter Vertrieb bei Solidvest zum private banking magazin.

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