Wer ein global aufgestelltes Portfolio besitzt, sollte auch über ein Währungs-Overlay verfügen. Denn institutionelle Investoren, die in Anlagen in Fremdwährungen investieren, gehen zusätzlich Währungsrisiken ein. Im Niedrigzinsumfeld haben viele von ihnen in Anlagen außerhalb des Euroraums investiert.
Daher machen Währungspositionen in vielen institutionellen Portfolios mittlerweile einen signifikanten Anteil aus. Steigt der Währungsanteil, steigen auch die Risiken für die Portfolios. Sie zu steuern, wird komplexer. Währungs-Overlays – auch FX-Overlays – können dabei helfen. Dabei steuert ein spezialisierter Manager die Währungen mittels Derivaten – losgelöst von der Asset-Allokation, die den Positionen zugrunde liegt.
Das bedeutet: Investoren trennen synthetisch die Anlageentscheidung zwischen Anlage und Währung, die sie ursprünglich zusammen treffen. Im Folgenden wird aufgezeigt, warum das FX-Overlay ein wertvoller Portfoliobaustein ist und warum sich viele Investoren jüngst dazu entschlossen haben, ein Währungs-Overlay in ihre Portfolios zu integrieren.
1. Transparenz und Infrastruktur
Transparenz und eine bereitgestellte, professionelle Investmentinfrastruktur schaffen wesentliche Vorteile. Skaleneffekte ergeben sich, wenn Investoren die gesamte Währungssicherung zentral in einem separaten FX-Overlay steuern. Das sogenannte Netting redu- ziert Transaktionsvolumina und Kosten erheblich. Diese Netting-Möglichkeiten entstehen, wenn das Währungs-Exposure in einem Anlagesegment steigt und in einem anderen sinkt.
Die Positionen lassen sich gegeneinander aufrechnen. Ein Währungs-Overlay ermöglicht es, Liquidität effizienter zu steuern: Durch eine zentrale Währungssicherung entfällt der Liquiditätsbedarf auf Ebene der Basis-Investmentmanager. Das reduziert Sekundärtransaktionen deutlich, die negative Währungs-Cashflows decken sollen. Insbesondere bei illiquiden Anlagen, wie Privatmarkt-Investments, verbessert sich so der interne Zinsfuß IRR.
Der Transparenz hilft es, sämtliche Währungs-Exposures über alle Vehikel zu aggregieren. Dabei sollten Investoren auch die zugrunde liegenden Assets detailliert analysieren, um das tatsächliche ökonomische Währungsrisiko zu bestimmen. Das ist wichtig, wenn die Berichtswährung eines Investmentvehikels von der Währung der enthaltenen Anlagen abweicht. So stellen Investoren sicher, dass alle Währungsrisiken korrekt identifiziert und präzise abgesichert werden.
Ein detailliertes Reporting macht die Situation zusätzlich transparenter und gewährleistet, dass Investoren die Wertentwicklung, inklusive und exklusive der Währungseffekte, exakt zuordnen.
2. Effizientes Risikomanagement
Häufig steht bei einem Währungs-Overlay eines im Vordergrund: Risiken effektiv begrenzen. Viele institutionelle Investoren müssen dabei nicht nur eigene Risikopräferenzen berücksichtigen, son- dern auch regulatorische Restriktionen. Neben dem klassischen ökonomischen Risiko, dass Währungen abwerten, gibt es auch weitere Risiken, wie etwa bei der Liquidität. Sie entstehen, wenn eine Währung aufwertet und deren Absicherung einen negativen Marktwert aufweist.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass offene Währungspositionen immer risikobehaftet sind, kann eine Währungssicherung auf Gesamtportfolioebene auch das Risiko erhöhen. Das liegt daran, dass Währungsbewegungen nicht unbedingt damit korrelieren, wie sich der Marktwert der zugrunde liegenden Vermögenswerte entwickelt. Die Währung zu sichern, kann also auch Diversifikationseffekte auf Gesamtportfolioebene eliminieren.
Investoren konnten diesen Effekt beispielsweise 2022 im Zuge der Ukraine-Krise beobachten. Während risikoreichere Anlagen an Wert verloren, werteten viele Währungen gegenüber dem Euro auf und stabilisierten so die Portfolios. Die Abbildung unten zeigt eine Analyse unterschiedlicher FX-Sicherungsgrade je Währung in Verbindung mit einer klassischen institutionellen Asset-Allokation.
Jeder Punkt steht für eine spezifische Vorgehensweise und zeigt, dass eine vollständige Währungssicherung aus portfoliotheoretischen Überlegungen zu suboptimalen Ergebnissen führen kann.

3. Günstiger und effizienter Einsatz
Neben den genannten Aspekten spielt es eine Rolle, die Währungssicherung kosteneffizient umzusetzen. Wer Skaleneffekte nutzt, erhält bessere Konditionen, wenn er Sicherungsinstrumente abschließt. So können Investoren Kosten sparen. Auch ein leistungsfähiger, regelmäßig überprüfter Kontrahentenpool hilft dabei. Zudem optimiert es den Handelsprozess, wenn Investoren einen Best-Execution-Prozess einführen sowie eine feedbackbasierte Transaktionskostenanalyse durchführen.