Risikoanalyse von Anleihen Die Zerlegung von Portfolios nach Risikoprämien

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Covered Bonds

Pfandbriefe und andere gedeckte Anleihen werden aufgrund ihrer meist guten Besicherung häufig als Staatsanleihe-Ersatz gekauft. Ihre Rendite liegt aufgrund ihrer geringfügig höheren Illiquidität und eines leicht höheren (Unternehmens-)Ausfallrisikos in der Regel etwas über der Rendite risikoloser Bundesanleihen. Die wesentlichen Komponenten bei Covered Bonds sind also der risikolose Zinssatz plus einem Credit Spread – den wir CORP-Credit-Spread nennen wollen – und einem Liquiditäts-Spread.

Corporate Bonds

Die Rendite einer Unternehmensanleihe (Industrie- und Finanzanleihen) ist im Wesentlichen von der Bonität des Unternehmens (CORP-Credit-Spread) und ihrer Handelbarkeit (Liquiditäts-Spread) abhängig.  Hinzu kommen bei vielen Unternehmensanleihen besondere Wertpapierbedingungen, wie beispielsweise die vorzeitige Kündbarkeit bei Anleihen mit einer Call-Option (Put-/Call-Feature). Daher besteht die Rendite von Unternehmensanleihen typischerweise aus einem risikolosen Zinssatz, einem Credit Spread, einer Liquiditäts-Prämie und mitunter einem Feature Spread. 

Schuldscheine und Kredite

Schuldscheindarlehen können wirtschaftlich mit Unternehmensanleihen verglichen werden. Die Industriesektoren beider Sub-Anlageklassen sind sich sehr ähnlich, so dass für beide auch ähnliche Ausfallraten angenommen werden können, für die auch hier der CORP-Credit-Spread den Investor kompensieren soll. Da sich Schuldscheindarlehen und alle sonstigen Kredite in der Regel durch eine besonders große Intransparenz und Illiquidität auszeichnen, nimmt dort der Liquiditäts-Spread eine noch größere Rolle ein als bei Unternehmensanleihen.

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Strukturierte Anleihen/Credits

Unter strukturierten Anleihen und Credits verstehen wir alle Anleihen, die an einen Referenzwert oder -pool gekoppelt sind wie Asset-Backed Securities, Mortgage-Backed Securities, Collateralized Debt Obligation und Credit Linked Notes oder die sich durch komplexe Zusatzbedingungen wie Zinsstrukturen oder Step-Up-Bonds auszeichnen. Diese Wertpapiere enthalten oft eine Hebelwirkung, die das Ertragsverhalten und die Volatilität des zu Grunde liegenden Referenzpools oder -werts potenzieren.  Die sich daraus ergebende Mehrrendite rechnen wir dem Feature Spread zu.