Reporting und Controlling Welche Vorteile das systematische Erfassen des Vermögens bietet

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Das richtige Vorgehen

Dynamische Marktentwicklungen, komplexe Produkte, ungeahnte Risiken: Immer mehr Menschen stoßen bei Anlageentscheidungen an ihre Grenzen. Sie vertrauen in Vermögensfragen verstärkt auf externe Expertise. So können sie sich mit ganzer Kraft ihren Kernkompetenzen widmen. Ein professionelles Vermögensreporting und -controlling ist ein wichtiger Baustein für die Zusammenarbeit mit spezialisierten Vermögensberatern und Family Offices. Auf diese Weise bleiben Vermögensinhaber stets auf dem Laufenden und können ihren Beratern die richtigen Fragen stellen.

Die Erstellung von Vermögensberichten erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Dabei sollte man auf die Unterstützung kompetenter Partner zurückgreifen. Hierfür kommen vorrangig erfahrene Family Offices in Betracht, die alle Maßnahmen unter Einbindung des Steuerberaters koordinieren können. Der Vermögensinhaber sollte einen Anbieter wählen, der über hohe Kompetenzen in allen vorhandenen Anlageklassen verfügt. Ganz wichtig ist ein Set-up für die Vermögensberichte, welches die persönlichen Anforderungen erfüllt.

Auswertungen nach Maß

  1. Nicht zu allgemein: Jeder Vermögensinhaber hat spezielle Anforderungen. Gefragt sind individualisierbare Auswertungen, die der Vermögensstruktur und der Familiensituation Rechnung tragen. Der praktische Nutzen sollte stets im Vordergrund stehen.
  2. Nicht zu viel: Nicht jede Kontobewegung muss aufgezeigt werden. Entscheidend ist ein aussagekräftiges Gesamtbild, am besten mit Kurzübersicht. So können auch unerfahrene Familienmitglieder die wesentlichen Anlagen und ihre Verteilung schnell erfassen.
  3. Nicht zu oft: In dynamischen Märkten sind allzu enge Intervalle wenig hilfreich. In vielen Fällen empfiehlt sich zunächst ein halbjährlicher Turnus, der bei Bedarf durch unterjährige Auswertungen ergänzt wird.

Erfahrene Partner kennen die am Markt verfügbaren Buchungs- und Reportingsysteme und können gut einschätzen, welches System optimal für den Mandanten ist. Dies richtet sich zum Beispiel nach der Vermögensstruktur, dem Vermögensumfang und den Informationswünschen. 

Der Nutzen von Vermögensberichten liegt in der Regel weit oberhalb der Kosten. Die Auswertungen bewahren vor Schnellschüssen und fördern gezielte Investitionsentscheidungen. Optimierungsmöglichkeiten eröffnen ungeahnte Sparpotenziale. Obendrein können die Aufstellungen auch einen vollständigen Steuerbericht liefern, wodurch sich die Steuerberatungskosten unter Umständen deutlich senken lassen. Die anfallenden Kosten variieren stark und hängen vorrangig von der Vermögensgröße, der Bandbreite der Anlagen und dem Turnus der Berichte ab. Für ein voll umfängliches Reporting und Controlling für ein Großvermögen fallen Kosten in Höhe von 0,07 und 0,25 Prozent pro Jahr an.

Fazit: Ein professionelles Vermögensreporting und -controlling ist unerlässlich, um komplexe Vermögensentscheidungen zu steuern und zu bewerten. Eine laufende Auswertung schafft Klarheit innerhalb der Familie und gegenüber Dienstleistern.

 

Über den Autor:

Ulrich Voss ist Mitglied der Geschäftsleitung beim Tresono Family Office und verantwortet als Leiter Kapitalanlage unter anderem die Fondsanalyse. Zu den Kölnern wechselte er 2017. Zuvor war Voss für das Single Family Office Black Horse Investments und Flossbach von Storch tätig.

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