Reporting mit Vorausblick Planspiel für das Risikoprofil komplexer Vermögen

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Chronologisch bietet es sich am ehesten an, zuerst das deskriptive Reporting mit weiteren Daten anzureichern und auszuwerten, als Zweites die Portfolios strategisch auszuwerten und abschließend das Gespräch mit dem Vermögensverwalter zu führen. Dieser kann dann die Interpretation seines Portfolios konstruktiv begleiten und mit seiner eigenen Marktauffassung anschaulich untermauern.

Neue Generation von Family Officern

Am Ende aller Finanzmathematik und Simulation kommt nämlich die eigentliche Kunst: Ein Kondensat für den Vermögensinhaber und seinen Beirat zu erzeugen, welches klar, verständlich und praktikabel ist und Optionen auf Gesamtvermögensebene diskutiert. Das Ziel dieser analytisch-strategischen Reporting-Ebene ist es also nicht, mit möglichst vielen Datenpunkten zu beeindrucken. Es geht darum, das Risikoprofil eines komplexen Vermögens – vor dem Hintergrund konkreter realwirtschaftlicher Entwicklungen und Szenarien – sichtbar, verständlich und handhabbar zu machen.

Wir erzeugen mit unserem System durchschnittlich 15 bis 20 Cockpit-Elemente je Vermögensteil, die jeweils aus rund 12.000 Datenpunkten erzeugt werden. Die Besprechung dieses Cockpits mit der Familie, dem Beirat oder Finanzausschuss kann dann darin münden, ganz bestimmte Risiken zu verringern oder Anlagerichtlinien anzupassen.

Irgendwann werden Beiratssitzungen, die versuchen, aus der überzeugenden Beschreibung der Vergangenheit die Zukunft herzuleiten, aussterben. Das liegt an der größeren Auswahl von Entscheidungshilfen. Zudem reift in den Familien und Single Family Offices ein hervorragend ausgebildeter Nachwuchs heran. Dieser steuert mithilfe jener datengestützten Assistenzsysteme bewusst auf ganz konkrete Markterwartungen zu. Dabei kennt die neue Generation von Family Officern präzise die Chancen, Risiken und Opportunitätskosten ihres eingeschlagenen Wegs.




Über den Autor:
Christian Hammes ist Geschäftsführer des Eta Family Office in München. Zuvor war er von 2012 bis 2014 im Vorstand des Vermögensverwalters Do Investment tätig und blickt auf weitere Berufsstationen bei der BHF-Bank und der früheren Dresdner Bank zurück.

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