Renditestrukturkurve voller Minuszeichen So positioniert sich die Meag am Rentenmarkt

Seite 2 / 2

Meag-Rentenspezialist Heischmann stapelt tief, wenn er sagt, dass Bundesanleihen für eine Versicherung und ihr Buy-and-hold-Portfolio derzeit „nicht erste Wahl“ seien. Dennoch gebe es gute Gründe dafür, auch Bundesanleihen zu halten. „Bundesanleihen im Bestand weisen teils noch vergleichsweise hohe Kupons auf, die Zahlungsverpflichtungen in der Zukunft bedienen.“ Heischmann nennt Gründe, die ein Engagement zur Folge haben: Die Besicherung von Zahlungsverpflichtungen, wie sie zum Beispiel aus Derivategeschäften aber auch aus Versicherungsverträgen entstehen, müsse häufig vertraglich bedingt über qualitativ hochwertige Anleihen allerhöchster Bonität und Liquidität erfolgen. „Bundesanleihen spielen dabei eine zentrale Rolle“, so der Experte. Nicht zuletzt seien auch regulatorische Rahmenbedingungen relevant bei der Zusammenstellung eines stabilen Anlageportfolios. 

Die Frage, welche staatlichen und supranationalen Emittenten mit Spitzen-Rating heute für Anleiheinvestoren interessant sind, beantwortet Meag-Rentenspezialist Heischmann analytisch und bringt ein breit gestreutes Anlageportfolio ins Spiel: „Das A und O einer guten Anleiheauswahl ist die Analyse der Emittenten. Sie stellt einen zentralen Baustein unseres Anlageprozesses dar. Wir verwenden darauf viel Zeit und Energie. Davon profitieren unsere Kunden.“ 

Umgemünzt in einzelne Anlagen, setzt die Meag im Bereich der Emittenten mit Spitzen-Ratings auf öffentliche Gebietskörperschaften wie Regionen und Städte ebenso wie supranationale Organisationen und Agencies. Auch währungsgesicherte Staatsanleihen von Emittenten außerhalb der EU gehören zu einem guten Mix. Besicherte Anleihen wie zum Beispiel Pfandbriefe sollten nach Einschätzung Heischmanns angesichts ihrer guten Bonität und ihres interessanten Ertrags-Risiko-Profils ebenfalls nicht fehlen. Die Meag gilt übrigens als einer der größten Anleger in dem Markt. 

Global anlegen 

Angesichts der Renditeflaute bei Bundeswertpapieren sind Anleger in den vergangenen Jahren zunehmend auf Unternehmensanleihen ausgewichen und haben dadurch auch in diesem Marktsegment die Rendite purzeln lassen. Unternehmensanleihen stellen seit jeher einen wichtigen Baustein im Portfolio der Meag dar. Daran hat sich bis heute nicht geändert, wobei die Meag global denkt und anlegt. „Wir sind nicht nur im europäischen Anleihemarkt aktiv, sondern können auch auf den größten Unternehmensanleihemarkt der Welt, den US-Markt, zugreifen“, so Heischmann. „Zudem investieren wir auch in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern.“

Bleibt abschließend nur noch die Frage, ob es lieber Anleihen in Hart- oder Lokalwährungen sein soll. Bei der Meag bevorzugen sie je nach Mandat die Währung, „die unserer Meinung nach jeweils das beste Chance-Risiko-Verhältnis bietet oder diejenige, mit der wir die Zahlungsverbindlichkeiten unserer Anleger bedecken. Dies ist meistens der Euro beziehungsweise der US-Dollar“, sagt Heischmann.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen