Rekordniveau Lebensversicherer verdoppeln Immobilienkreditgeschäft

Deutsche Lebensversicherer haben im vergangenen Jahr Immobilienkredite in Höhe von 8,4 Milliarden Euro vergeben. Das sind 11,8 Prozent mehr als 2017. Laut Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) haben die Versicherer das Kreditgeschäft gegenüber 2010 verdoppelt. 

Hinzu kommen für 2018 Darlehen über knapp 8 Milliarden Euro, die den Kreditnehmern zum Jahresende bereits zugesagt waren. Angesichts dessen rechnet der GDV auch für das laufende Jahr mit einem erneut „deutlichen Anstieg“ in der Darlehensvergabe. „In der anhaltenden Niedrigzinsphase ist die Immobilienfinanzierung für Lebensversicherer eine attraktive Kapitalanlage”, erläutert GDV-Chefvolkswirt Klaus Wiener. „Hypothekenkredite bieten nicht nur hohe Sicherheiten, sondern auch höhere Renditen als langlaufende Staatsanleihen bester Bonität.”

Ausgezahlte Wohnungsbaukredite der Lebensversicherer in Milliarden Euro pro Jahr, Quelle: GDV  

Wie der Versicherungsverband weiter mitteilt, dient der überwiegende Teil der Kreditzusagen zur Finanzierung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen, knapp 14 Prozent der zugesagten Darlehen seien für den Bau größerer Mietshäuser reserviert. Die im Jahr 2018 neu zugesagten Kredite entfallen laut GDV zu rund 29 Prozent auf den Wohnungsneubau, zu gut 45 Prozent auf den Kauf von Bestandsimmobilien und zu rund 26 Prozent auf die Ablösung von Altkrediten.

Gemessen an der Summe der insgesamt ausgezahlten Wohnungsbaukredite ist der Marktanteil der Lebensversicherer allerdings gering, räumt der GDV ein und verweist auf Zahlen des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken für 2017. Demnach stammen rund vier Prozent der Immobilienkredite für Privathaushalte von Versicherungsgesellschaften.

Während die meisten Banken vor allem Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu 15 Jahren anbieten, könnten Versicherer „problemlos“ auch Kredite mit einer Zinsbindung von 20 oder gar 30 Jahren vergeben, so der GDV. Der Grund: Kreditinstitute refinanzierten sich überwiegend über kurzfristige Einlagen wie Girokonten und Termingelder, Lebensversicherer könnten die Beiträge ihrer Kunden auf Grund der oftmals hohen Laufzeit vieler Versicherungsverträge dagegen sehr viel langfristiger investieren. 

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