Rothschild Deutschland Profitabel – mit nur 2 Milliarden Euro Kundenvermögen

Dieses Kunststück dürften hiezulande nicht viele Banken fertig bringen: Rothschild Deutschland arbeitet nach eigener Aussage mit einem verwalteten Kundenvermögen von nur 2 Milliarden Euro im Private Banking profitabel.

Das schaffe man vor allem, weil man auf ein teures Filialnetz verzichtet, erklärt Reinhard Krafft, Head of Wealth Management Rothschild Deutschland, im Gespräch mit der "Börsen Zeitung". Wer in Deutschland zu Rothschild möchte, muss am einzigen Standort in der Börsenstraße 2-4 in Frankfurt am Main klingeln.

Für Krafft hat die Eine-Standort-Strategie noch weitere Vorteile: So könne sich das Team ständig austauschen. Ein großer Nachteil hingegen: Um die Kundenbeziehungen zu pflegen, seien die Rothschild-Berate sehr häufig auf Reisen.

Kunden ab 10 Millionen Euro aufwärts

Weiterer Kosten-Killer ist die Auslagerung aller kundenfernen Dienstleistungen und der klare Fokus auf die Vermögensverwaltung und die Zielgruppe der Mittelständler. Neue Kunden sollten ein Vermögen von mindestens etwa 10 Millionen Euro mitbringen.

Die einzige Erlösquelle von Rothschild Deutschland sei die einprozentige Provision auf das verwaltete Vermögen, mit der Kunden sämtliche Dienstleistungen abdecken. Größere Kunden zahlen laut Krafft weniger. Über den Vertieb eigener Produkte generierte Kick-Backs gäbe es nicht.

Laut Krafft arbeitet Rothschild Deutschland nach einer defizitären Anlaufphase mittlerweile nachhaltig profitabel. In den vergangenen eineinhalb Jahren konnte das Kundenvolumen von 1 auf 2 Milliarden Euro verdoppelt werden. Dieses Wachstum soll durch Kundenempfehlungen aufrecht erhalten werden.

Wachstum durch Zukäufe kommt für Krafft im Moment nicht in Frage. Vielmehr wolle man organisch wachsen und dafür unter anderem 20 neue Portfoliomanager einstellen.

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