Aufspaltung, Teilverkauf und Abwicklung Reimann-Familie plant radikalen Umbau der Deutschen Handelsbank

Blick über München

Blick über München: Die ortsansässige Deutsche Handelsbank in Besitz der Unternehmerfamilie Reimann steht auf dem Prüfstand. Foto: Imago Images / Ulrich Wagner

Die Unternehmerfamilie Reimann, Familienzweig um Günter Reimann-Dubbers, reagiert auf die Dauerkrise bei der Deutschen Handelsbank: Nach Informationen des „Handelsblatt (anmeldepflichtig)“ verabschiedet sich die Eigentümerfamilie von der jetzigen Form des Instituts. Dem Bericht zufolge soll die Deutsche Handelsbank nach Jahren der Strategiefindung aufgespalten und zum Teil verkauft oder alternativ abgewickelt werden. Die ersten Gespräche mit Interessenten laufen bereits.

Hauptaktionärin der 2009 gegründeten Deutschen Handelsbank ist die Investmentgesellschaft Reimann Investors. Das Institut beschäftigt rund 70 Mitarbeiter und hat eine Bilanzsumme von 820 Millionen Euro. Geschäfte mit zumindest mal zweifelhaften Kunden im Zahlungsgeschäft führten die Deutsche Handelsbank immer wieder zu Problemen mit der Staatsanwaltschaft und der Finanzaufsicht, die eine neue Führung seit Herbst 2019 fast vollständig aufgelöst hat. Bis nächsten Frühjahr will die Bank alle Altlasten

Dennoch bleiben Details zur künftigen Ausrichtung noch im Unklaren. Eine Variante betrifft laut Bericht das Venture-Debt-Geschäft der Handelsbank, das herausgelöst und in neuer Gestalt unter Beteiligung eines externen Partners fortgeführt werden könnte. Bereits seit Abschied aus den problematischen Hochrisikogeschäften 2020 konzentriert sich die Bank auf „die Finanzierung softwarebasierter Technologieunternehmen in deren Wachstumsphase“, wie es offiziell heißt.

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