Mit dem Anbau von Mais und Sojabohnen kannte sich Ken Slater noch nicht aus, als er die U.S. Trust Sparte von Bank of America Corp. vor zwei Jahren mit dem Kauf seines ersten Landwirtschaftsbetriebs beauftragte. Mittlerweile besitzt der 61-Jährige drei Farmen und Waldland.
Der Millionär aus Palm Beach im US-Bundesstaat Florida suchte nach einer Anlagemöglichkeit, die ihm ein Einkommen, Risikodiversifizierung und Wertsteigerung bietet. Da Slater mit den Erträgen von Unternehmens- und Kommunalanleihen nicht mehr zufrieden war, steckte er fünf Prozent seines Portfolios in Grundbesitz wie Ackerland und Holzwirtschaft.
“Um sich mit einem langfristigen Investment wohl zu fühlen, muss es ein Einkommen generieren”, sagt Slater, der ursprünglich aus Boston stammt. “Irgendjemand wird den Mais zu irgendeinem Preis schon kaufen.”
Slater gehört zu einer zunehmenden Anzahl von vermögenden Privatanlegern, die in Farmen und Waldland investieren. Damit wollen sie sich Erträge sichern, die nicht abschmelzen, wenn die Zinsen steigen. Investments in Sachwerte, die normalerweise eher Stiftungen vornehmen, schlagen Privatbanken und Vermögensverwalter zunehmend den wohlhabenden Familien in den USA vor, die mindestens 1 Mio. Dollar besitzen.
Die Banken verweisen auf ein Ertragspotenzial zwischen fünf und mehr als zehn Prozent, abhängig von dem Umfang des Investments, und bieten auch günstige Kredite an. Einige Unternehmen kaufen den Grundbesitz direkt für den Kunden, während andere Fonds nutzen, die ähnliche Gebühren wie Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften verlangen, darunter eine Gewinnbeteiligung von bis zu 20 Prozent. Neben dem bei alternativen Investments üblichen Risiko der Illiquidität gibt es aber auch die Gefahr von Dürren, Überflutungen und holzfressenden Käfern.
Farmen haben in der ersten Jahreshälfte 2013 einen Ertrag von 7,5 Prozent eingebracht
Anders als bei Anleihen, die auf Zinsänderungen reagieren, lasse sich der Ertrag eines Landwirtschaftsbetriebs durch die Pacht an einen Landwirt festsetzen und im Laufe der Zeit bei der Pacht-Erneuerung erhöhen, erklärt John Taylor, zuständig für Farm- und Ranch-Investments bei von U.S. Trust. Hohe Renditen und der Wunsch nach einer Inflationsabsicherung treiben die Käufe von Farmland an, wie er berichtet. Seit 2010 hätten sich die für den Kauf von Agrarland vorgesehenen Kundengelder verdreifacht, sagt Taylor.
Die Renditen der US-Staatsanleihen sind in die Höhe geschossen und die Kurse gefallen, seit Fed-Chairman Ben S. Bernanke im Mai eine bevorstehende Rücknahme der Anleihekäufe durch die Federal Reserve signalisiert hatte. Die US-Notenbank könne mit der Verringerung in diesem Jahr beginnen und das Kaufprogramm Mitte 2014 komplett einstellen, wenn die Wirtschaft sich im Rahmen der Erwartungen entwickelt, hatte Bernanke im Juni gesagt.
Farmen haben in der ersten Jahreshälfte 2013 einen Ertrag von 7,5 Prozent eingebracht, wobei 5,3 Prozent auf die Wertsteigerung der Agrarflächen und die Anbauprodukte entfallen; hinzu kommt die Gewinnausschüttung, wie der 547 Grundstücke umfassende Ackerboden-Index des National Council of Real Estate Investment Fiduciaries zeigt. Die durchschnittlichen Pachteinnahmen stiegen den NCREIF-Daten zufolge im zweiten Quartal auf 1,14 Prozent, nach 1,02 Prozent im Vorquartal.
Diese Anlageform ist aber nicht für jeden geeignet, selbst wenn sie über den Mindestinvestmentbetrag verfügen. Denn es ist schwer, solche Anlagen schnell zu verkaufen, und sie erfordern regelmäßige Entscheidungen, beispielsweise über die Erneuerung des Maschinenparks oder die Ernten. Und wenn die Landwirtschaft stottert, könnten die Eigentümer ihre Pächter verlieren.
“Das Kunststuck ist es, zu einem vernünftigen Preis einzusteigen”
Vermögende Kunden interessieren sich daher verstärkt für Waldland, sagt Don Heath, Manager der Naturrohstoffe- und Immobiliengruppe in der Private Wealth Management Sparte von Regions Financial Corp. Solch ein Investment sei eine Ertragsquelle mit Inflationsabsicherung, die sich unabhängig von Aktien und Anleihen entwickelt. Regions aus Birmingham im US- Bundesstaat Alabama verfügt über 17 Förster, die sich um Waldgebiete zwischen zwei bis acht Quadratkilometern Größe kümmern.
“Das Kunststuck bei diesen Nicht-Finanzanlagen ist es, zu einem vernünftigen Preis einzusteigen”, sagt Heath. Der in den letzten Jahren gestiegene Wettbewerb habe das Angebot bereits schrumpfen und die Preise ansteigen lassen. “Wenn man aber das Richtige kauft und es richtig verwaltet, kann man im Schnitt einen Jahresertrag zwischen fünf und zehn Prozent erzielen.” Hinzu kämen noch die Wertsteigerungen bei Land und Bäumen sowie der Verkauf der Holzernte, fügt Heath an.
Paul Young, ein 53-jähriger Ingenieur und Existenzgründer aus Wolfboro im US-Bundesstaat New Hampshire, hat sich in den letzten Jahren selbst ein 2,5 Quadratmeter großes Forstgebiet gekauft, um seine Anlagen zu diversifizieren. “Es läuft gemütlich vor sich hin und wertet auf”, sagt Young.
Die einzigen Kosten seien die Grundsteuern und die Ausgaben für einen Förster. Young zufolge gibt es aber noch einen Bonus: man kann in seinem Investment spazieren gehen und Tiere in freier Natur sehen - wie Elche, Bieber und sogar Schwarzbären.
Der Millionär aus Palm Beach im US-Bundesstaat Florida suchte nach einer Anlagemöglichkeit, die ihm ein Einkommen, Risikodiversifizierung und Wertsteigerung bietet. Da Slater mit den Erträgen von Unternehmens- und Kommunalanleihen nicht mehr zufrieden war, steckte er fünf Prozent seines Portfolios in Grundbesitz wie Ackerland und Holzwirtschaft.
“Um sich mit einem langfristigen Investment wohl zu fühlen, muss es ein Einkommen generieren”, sagt Slater, der ursprünglich aus Boston stammt. “Irgendjemand wird den Mais zu irgendeinem Preis schon kaufen.”
Slater gehört zu einer zunehmenden Anzahl von vermögenden Privatanlegern, die in Farmen und Waldland investieren. Damit wollen sie sich Erträge sichern, die nicht abschmelzen, wenn die Zinsen steigen. Investments in Sachwerte, die normalerweise eher Stiftungen vornehmen, schlagen Privatbanken und Vermögensverwalter zunehmend den wohlhabenden Familien in den USA vor, die mindestens 1 Mio. Dollar besitzen.
Die Banken verweisen auf ein Ertragspotenzial zwischen fünf und mehr als zehn Prozent, abhängig von dem Umfang des Investments, und bieten auch günstige Kredite an. Einige Unternehmen kaufen den Grundbesitz direkt für den Kunden, während andere Fonds nutzen, die ähnliche Gebühren wie Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften verlangen, darunter eine Gewinnbeteiligung von bis zu 20 Prozent. Neben dem bei alternativen Investments üblichen Risiko der Illiquidität gibt es aber auch die Gefahr von Dürren, Überflutungen und holzfressenden Käfern.
Farmen haben in der ersten Jahreshälfte 2013 einen Ertrag von 7,5 Prozent eingebracht
Anders als bei Anleihen, die auf Zinsänderungen reagieren, lasse sich der Ertrag eines Landwirtschaftsbetriebs durch die Pacht an einen Landwirt festsetzen und im Laufe der Zeit bei der Pacht-Erneuerung erhöhen, erklärt John Taylor, zuständig für Farm- und Ranch-Investments bei von U.S. Trust. Hohe Renditen und der Wunsch nach einer Inflationsabsicherung treiben die Käufe von Farmland an, wie er berichtet. Seit 2010 hätten sich die für den Kauf von Agrarland vorgesehenen Kundengelder verdreifacht, sagt Taylor.
Die Renditen der US-Staatsanleihen sind in die Höhe geschossen und die Kurse gefallen, seit Fed-Chairman Ben S. Bernanke im Mai eine bevorstehende Rücknahme der Anleihekäufe durch die Federal Reserve signalisiert hatte. Die US-Notenbank könne mit der Verringerung in diesem Jahr beginnen und das Kaufprogramm Mitte 2014 komplett einstellen, wenn die Wirtschaft sich im Rahmen der Erwartungen entwickelt, hatte Bernanke im Juni gesagt.
Farmen haben in der ersten Jahreshälfte 2013 einen Ertrag von 7,5 Prozent eingebracht, wobei 5,3 Prozent auf die Wertsteigerung der Agrarflächen und die Anbauprodukte entfallen; hinzu kommt die Gewinnausschüttung, wie der 547 Grundstücke umfassende Ackerboden-Index des National Council of Real Estate Investment Fiduciaries zeigt. Die durchschnittlichen Pachteinnahmen stiegen den NCREIF-Daten zufolge im zweiten Quartal auf 1,14 Prozent, nach 1,02 Prozent im Vorquartal.
Diese Anlageform ist aber nicht für jeden geeignet, selbst wenn sie über den Mindestinvestmentbetrag verfügen. Denn es ist schwer, solche Anlagen schnell zu verkaufen, und sie erfordern regelmäßige Entscheidungen, beispielsweise über die Erneuerung des Maschinenparks oder die Ernten. Und wenn die Landwirtschaft stottert, könnten die Eigentümer ihre Pächter verlieren.
“Das Kunststuck ist es, zu einem vernünftigen Preis einzusteigen”
Vermögende Kunden interessieren sich daher verstärkt für Waldland, sagt Don Heath, Manager der Naturrohstoffe- und Immobiliengruppe in der Private Wealth Management Sparte von Regions Financial Corp. Solch ein Investment sei eine Ertragsquelle mit Inflationsabsicherung, die sich unabhängig von Aktien und Anleihen entwickelt. Regions aus Birmingham im US- Bundesstaat Alabama verfügt über 17 Förster, die sich um Waldgebiete zwischen zwei bis acht Quadratkilometern Größe kümmern.
“Das Kunststuck bei diesen Nicht-Finanzanlagen ist es, zu einem vernünftigen Preis einzusteigen”, sagt Heath. Der in den letzten Jahren gestiegene Wettbewerb habe das Angebot bereits schrumpfen und die Preise ansteigen lassen. “Wenn man aber das Richtige kauft und es richtig verwaltet, kann man im Schnitt einen Jahresertrag zwischen fünf und zehn Prozent erzielen.” Hinzu kämen noch die Wertsteigerungen bei Land und Bäumen sowie der Verkauf der Holzernte, fügt Heath an.
Paul Young, ein 53-jähriger Ingenieur und Existenzgründer aus Wolfboro im US-Bundesstaat New Hampshire, hat sich in den letzten Jahren selbst ein 2,5 Quadratmeter großes Forstgebiet gekauft, um seine Anlagen zu diversifizieren. “Es läuft gemütlich vor sich hin und wertet auf”, sagt Young.
Die einzigen Kosten seien die Grundsteuern und die Ausgaben für einen Förster. Young zufolge gibt es aber noch einen Bonus: man kann in seinem Investment spazieren gehen und Tiere in freier Natur sehen - wie Elche, Bieber und sogar Schwarzbären.