Hedgefonds-Legende geht in Rente „Ray hat nicht mehr das letzte Wort“

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Hedgefonds-Legende geht in Rente
„Ray hat nicht mehr das letzte Wort“
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Hedgefonds-Legend Ray Dalio geht in Rente

Hedgefonds-Legend Ray Dalio geht in Rente: „Dies war der natürliche Verlauf der Ereignisse. Sobald wir bereit waren, gingen wir voran. Ich wollte nicht bis zu meinem Tod daran festhalten." Foto: Imago Images / Xinhua

Ray Dalio, der knapp 20 Milliarden Euro schwere Gründer von Bridgewater Associates, hat die Kontrolle über das Unternehmen, das er zum größten Hedgefonds der Welt aufgebaut hat, abgegeben und vertraut seine Zukunft und das vom Fonds verwaltete Vermögen von knapp 140 Milliarden Euro seinen langjährigen Mitarbeitern und Nachfolgern Mark Bertolini und Nir Bar Dea an. Co-Investementchefs sind Greg Jensen und Bob Prince. Dalio übertrug alle seine Stimmrechte an den Vorstand und trat als einer der drei Co-Chief Investment Officers von Bridgewater zurück. „Ray hat nicht mehr das letzte Wort“, sagte Co-Chief Executive Officer Dea in einem Interview. „Das ist eine große Veränderung.“

„Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich und Bridgewater Associates, denn ich habe die Kontrolle über Bridgewater an die nächste Generation übergeben. Dieser Moment des Übergangs ist der Höhepunkt einer 47-jährigen Reise“, twitterte die Hedgefonds-Legende und scheint sich wirklich über den Schritt in den Ruhestand zu freuen: „Das ist das Schönste, was es gibt“, so der Multi-Milliardär. „Bridgewater ist meine erweiterte Familie – und jetzt geht es meiner Familie auch ohne mich gut.“ Den Weg dorthin allerdings, beschreibt Greg Jensen, der 1996 als Praktikant zu Bridgewater kam, in den frühen 2010er Jahren als CEO diente und jetzt zusammen mit Bob Prince als Co-CIO fungiert als anstrengende Reise „weil Ray starke Ansichten darüber hatte, wie die Dinge laufen sollten."

 

 

 

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Bereits 2010 legte Dalio einen Plan für den Übergang auf, der nicht länger als zwei Jahre dauern sollte. Doch er tat sich schwer bei der Suche nach Nachfolgern. In den vergangenen zehn Jahren hatten sieben verschiedene Personen zu unterschiedlichen Zeiten den Titel des alleinigen oder mitverantwortlichen Vorstandsvorsitzenden inne. Erst im vergangenen Jahr wurde die neue Führungsriege zusammengeführt. Im Dezember gab das Unternehmen die Zusammensetzung des Vorstands bekannt. Im Januar, als David McCormick zurücktrat, um einen Sitz im US-Senat anzustreben, wurden Dea und Bertolini zu seinen Nachfolgern als Co-CEOs ernannt.

Jetzt, da in Dalios Augen die richtigen Personen gefunden sind, ist die Übergabe der Kontrolle der letzte und unumkehrbare Schritt, der das Ende einer Ära einleitet. Während einige seiner Kollegen die von ihnen gegründeten Firmen in Family Offices umwandelten oder den Betrieb einstellten, war der ehemalige Rohstoffhändler und Broker entschlossen, etwas zu schaffen, das ihn überdauern sollte. „Dies war der natürliche Verlauf der Ereignisse. Sobald wir bereit waren, gingen wir voran. Ich wollte nicht bis zu meinem Tod daran festhalten", sagte Dalio, der seinen Sitz im Vorstand mit einem neuen Titel behalten wird: Gründer und CIO-Mentor.

Dalio gründete 1975 Bridgewater in seiner Zweizimmerwohnung in New York City. Dank guter Ergebnisse in den 2000er Jahren häufte das Unternehmen Dutzende von Milliarden Dollar an Vermögenswerten an und konnte viele der größten Institutionen als Kunden gewinnen. 

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