Raus aus der Bank, Teil 9 Duo wechselt aus der Apobank in die Selbstständigkeit

Marcel Salmikeit (l.) und Thorsten Cron (r.) von Salcro

Marcel Salmikeit (l.) und Thorsten Cron (r.) von Salcro: Lange Zeit arbeiteten sie zusammen im Private Banking der Apobank. Foto: Salcro

Aus dem Private Banking in die Nische zwischen Gesundheitsbranche, Banken, Vermögensverwaltung und Immobilienberatung: Thorsten Cron und Marcel Salmikeit sind seit vergangenem Jahr geschäftsführende Gesellschafter von Salcro – und bereuen den Schritt aus dem Private Banking in die Selbstständigkeit seitdem keine Sekunde. Das Duo hat in Koblenz ein Beratungsunternehmen aufgebaut, agiert unter dem Haftungsdach von NFS Netfonds. Zusätzlich verfügt Salcro über die Zulassungen 34d, 34c und 34i der Gewerbeordnung. „Wir können uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren und erledigen – obwohl wir Geschäftsführer sind – bei weitem nicht so viel administrative Aufgaben wie zuvor in den Banken“, erklären beide unisono zu ihrer Unternehmensgründung.


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Vor dem Start von Salcro im Juli 2022 arbeiteten Thorsten Cron und Marcel Salmikeit jahrelang für die Apobank am Koblenzer Standort. Dass beide nun andere berufliche Wege eingeschlagen haben, begründen sie mit dem Wunsch nach einer intensiveren Betreuung ihrer Mandanten. Das Schlüsselungsverhältnis von Kunde pro Berater sei dabei eine entscheidende Kennzahl: „Bei einer Bank ist ein Kunde mit einem Vermögen von 250.000 Euro einer von 400 bis 800 Kunden pro Berater“, erinnert Cron und ergänzt: „Wir wollen aber nicht mehr als 70 bis 80 Mandanten pro Berater betreuen.“

Ehemaliges Apobank-Team arbeitet nun unter der Salcro-Flagge

Aus der beruflichen Umorientierung entstand also Salcro, der Name setzt sich aus den ersten drei Buchstaben von Salmikeits und Crons Namen zusammen. Neben dem Duo sind auch weitere ehemalige Apobanker aus dem Private Banking in Koblenz inzwischen Partner des Unternehmens, dazu zählen Alexa Werland, Roland Kerchner sowie Manja Glöckner. Eine weitere Kollegin soll sich zum 01. April 2023 dem Unternehmen anschließen. Salcro ist auf die unabhängige Beratung von Mandantinnen und Mandanten aus dem Gesundheitssektor spezialisiert, zur Kundschaft zählen etwa Apotheker, Ärztinnen, Zahnärzte oder andere Heilberuflerinnen. Regional ist Salcro vom Ruhrgebiet im Norden bis Frankfurt im Süden tätig – Kunden sollen möglichst innerhalb einer Stunde Autofahrt erreichbar sein.

Das Salco-Geschäft teilt sich auf vier Segmente auf. In der Einheit Pharma-Med beraten Salmikeit, Cron und ihre Kollegen etwa beim Praxisaufbau, in der Existenzgründung und damit auch im Kreditgeschäft sowie im Liquiditätsmanagement und in der Abrechnung innerhalb von Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich. Für Kredite kooperiert Salcro dann mit verschiedenen Banken, die allerdings in Reichweite der Kunden sein. „Wir wollen deshalb regional und vor Ort Ansprechpartner sein und bleiben“, erklärt Salmikeit.

 

Das Gleiche gilt für das Segment Private Office. „Wir sind größtenteils vermögensverwaltend tätig, der Großteil des betreuten Vermögens liegt im mandatierten Geschäft“, sagt Cron. Über die NFS Hamburger Vermögen bietet Salcro ihren Mandanten ab einem Vermögen von 200.000 Euro die Möglichkeit der Vermögensverwaltung. Die Strategie hierzu wird von KI Smartwealth beigesteuert, deren Gründerin Inga Krzeczkowska ebenfalls eine ehemalige Apobankerin ist. Der Fokus liegt auf liquiden Anlageklassen – ETFs und aktive Fonds werden kombiniert. 

Im dritten Geschäftsfeld arbeitet das Unternehmen im Bereich Immobilien unter anderem mit Maklern und Bauträgern zusammen, auch Kapitalanlageimmobilien und die Verzahnung zum Private Office spielen dabei eine große Rolle. Cron und Salmikeit verraten: Durch weitere personelle Verstärkung mit spezialisierten Maklern soll das Geschäftsfeld bei Salcro weiter ausgebaut und forcieren. Im vierten Geschäftsfeld – Salcro Consulting – bietet das Unternehmen flexibel Leistungen an. Dabei soll die Mandantschaft in Ihren Projekten und Vorhaben begleitet und unterstützt werden: Dazu kann beispielsweise eine Praxisoptimierung zählen oder die Zusammenlegung von zwei Apotheken.

Spezialistentum statt Generalisten in der Beratung

In der Betreuung der Kundschaft hat das Duo aber einen klar abgesteckten Ansatz: „In der Tiefe kann kein Berater die fachliche Spezialisierung für alle Beratungsschwerpunkte aufbauen.“ Deswegen setzen Salmikeit und Cron auf dieses Spezialistentum anstatt auf generalistisch aufgestellte Beratung. Die einzelnen Partner des Unternehmens haben demnach unterschiedliche Schwerpunkte.

Beim Blick in die Zukunft zeigen sich Cron und Salmikeit optimistisch. Nur: Zu voll soll es im Salcro-Büro nicht werden. „Wir wollen nicht 30 Vermittler an uns binden, sondern selbst mit den Mandanten arbeiten“, erklärt Cron, dass auch trotz des guten Starts gewisse Grenzen eingehalten werden sollen. 

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