Zu viele Negativ-Performer Raus aus dem Korsett klassischer Misch-Strategien

Ulrich Althoff von Rosenberger, Langer & Cie.

Ulrich Althoff von Rosenberger, Langer & Cie.: Der Portfoliomanager stellt die eigene Mischfondsstrategie auf den Prüfstand Foto: Rosenberger, Langer & Cie.

Keine Fondskategorie hat während der letzten Dekade so viele Neugelder eingesammelt wie Mischfonds. Unter Anlegern sticht offenbar weiterhin das Argument, dass sich Mischfonds flexibel auf jede Börsensituation einstellen und selbst unter schwierigen Marktbedingungen gute Renditen erzielen können.

Die breite Streuung der Performance-Ergebnisse zeigt jedoch auch, dass es deutliche Unterschiede bei den Fonds gibt. So haben flexible globale Mischfonds in den vergangenen zwölf Monaten in einer Spanne von plus 60 Prozent bis zu mehr als minus 30 Prozent abgeschlossen (Stand: 28. Januar 2021). Interessant ist, dass es sich bei den Negativ-Performern nicht nur um einige Ausreißer handelt, sondern um gut ein Drittel aller flexiblen globalen Mischfonds.

Neue Erfolgsfaktoren

Zugegeben: 2020 war ein extremes Börsenjahr, in dem zum Beispiel der MSCI World in Euro in 22 Handelstagen ab Ende Februar mehr als ein Drittel seines Werts einbüßte und das Gesamtjahr dennoch mit einem Plus von rund 4 Prozent abschloss. Noch extremer – im positiven Sinn – waren die Kursverläufe in ausgewählten Zukunftssektoren, darunter Technologie und regenerative Energien. Gleichzeitig waren die Rentenmärkte weiterhin im Klammergriff extrem niedriger Zinsen, woran sich in absehbarer Zeit wahrscheinlich auch wenig ändern wird.


In einem solch extremen Jahr treten die Stärken und Schwächen einzelner Fonds noch deutlicher zutage. Bei Rosenberger, Langer & Cie. haben wir bereits 2019 – also noch vor Corona – alle relevanten Stellschrauben des Mischfondsmanagements auf den Prüfstand gestellt und unsere Anlagestrategie deutlich auf die neuen Realitäten an den Kapitalmärkten ausgerichtet. Während viele Mischfondsmanager nach wie vor in wenig flexiblen Aktien- und Rentenquoten gefangen sind und vielfach ihre Portfolios diskretionär managen, erachten wir folgende Faktoren als zentral für den Anlageerfolg:

  1. Strikt regelbasierter Investmentprozess
  2. Maximale Flexibilität bei der Steuerung der Anlageklassen
  3. Fokussierte Diversifikation

Wichtigster Erfolgsfaktor für Mischfondsmanager ist ein konkret formulierter und anschließend konsequent und kontinuierlich umgesetzter Entscheidungsprozess. Eine überdurchschnittliche Wertentwicklung lässt sich unserer Überzeugung nach dauerhaft nur auf Grundlage eines global orientierten und robusten Investmentprozesses erwirtschaften, der allen Marktphasen, also auch einem Worst Case wie dem Corona-Crash, gerecht wird. Ein solcher Prozess bietet keinen Raum für situative Ad-hoc-Entscheidungen, Ausnahmen von der Regel oder psychologisch motivierte diskretionäre Deals.