Raiffeisen Private Banking „Die persönliche Kundenbeziehung erlebt eine Renaissance“

Chef des Raiffeisen Private Banking in Wien: Gaston Giefing

Chef des Raiffeisen Private Banking in Wien: Gaston Giefing

Im seinem ersten Jahresrückblick als Chef des Raiffeisen Private Banking in Wien äußert sich Gaston Giefing zu Trends bei der Private-Banking-Kundschaft. Diese lassen in Zeiten, in denen Fintech-Lösungen viel mediale Aufmerksamkeit bekommen, aufhorchen: „Die persönliche Kundenbeziehung erlebt eine Renaissance“, erklärt Giefing. Demnach sei der persönliche Kundenkontakt nicht nur gefragt, sondern werde auch aktiv eingefordert.

„Der Berater wird dabei immer mehr zum Sparring-Partner des Kunden. Es geht vor allem darum, ganzheitliche Lösungen für die einzelnen Lebensphasen zu finden“, so Giefing, der bei der Raiffeisen Bank für rund 6.800 wohlhabende Privatkunden mit einem Vermögen von insgesamt 850 Millionen Euro zuständig ist.

Wachsende Risikobereitschaft

Zugleich lasse das Interesse an konkreten Anlagestrategien nach. Weiter erkennt Giefing vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes eine wachsende Risikobereitschaft seiner Kunden. Gefragt seien Anleihenfonds mit kurzer Laufzeit oder Direktinvestments in kurz- bis mittelfristig laufende Anleihen. Kunden, die das Risiko streuen wollten, zeigten wiederum großes Interesse an Mischfonds, also Multi-Asset-Produkte mit aktivem Management. Sie wiesen die höchsten Zuflüsse auf.

Ohne Risiko würden nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen wie im vergangenen Jahr keine nennenswerten Renditen erzielen. Letztlich bleibe eine breite Streuung über alle Anlageklassen, Regionen und Branchen 2016 das A und O. Neue Regularien wie etwa Mifid II würden das Private Banking 2016 ebenfalls verändern. So habe man die Anlageberatung schon jetzt umgestellt: „Unsere vermögenden Privatkunden können aus einer von der Raiffeisen KAG erstellten Liste mit bis zu 40 Fremdfonds wählen und werden bei der Produktauswahl unterstützt“, so Giefing.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die fortschreitende Digitalisierung der Bankenwelt. Der schnelle Zugang zum Portfolio werde immer wichtiger, Informationen und Transaktionen würden zunehmend online nachgefragt, so Giefing. Die Videoberatung werde von gehobenen Privatkunden aber kaum genutzt. Hier bleibe der persönliche Kontakt zum Berater entscheidend.

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