Die RAG-Stiftung steigt in den Bieterprozess um den Energiekonzern Steag ein. Dazu wollen die Essener ein Bündnis mit der Holding EPH des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky schmieden. „Wir können bestätigen, dass die RAG-Stiftung in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Bildung eines Konsortiums mit EPH ist“, erklärten Mitarbeiter: „Mehr kommentieren wir nicht.“
Kretinsky und EPH sind hierzulande bereits an der Metro und dem ostdeutschen Energiekonzern Leag beteiligt. Bereits 2010 hatte der Tscheche, der auf Kohle setzt, versucht, die Steag zu kaufen. Bislang übernahm er bereits das Braunkohlegeschäft in der Lausitz von Vattenfall.
Die kommunalen Eigentümer des fünftgrößten deutschen Stromerzeugers, die Stadtwerke von Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken wollen bis Ende des Jahres die Steag-Transaktion abschließen.
Die 2007 gegründete RAG-Siftung steht mit ihrem Vermögen für die Folgekosten des deutschen Steinkohlebergbaus gerade. Ihre größte Beteiligung ist der Evonik-Konzern. Die Stiftung hatte angekündigt, ihr Portfolio breiter aufzustellen. Neben dem Vorsitzenden Armin Laschet (CDU) sitzen nach eigenen Angaben unter anderem auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sowie Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Kuratorium. Die RAG-Stiftung hält knapp 55 Prozent der Anteile anEvonik. Jener hatte die Steag 2010 an die Gruppe der Stadtwerke aus NRW verkauft.