PWC-Studie zu Schweiz und Liechtenstein Sind die Tage des Private Banking gezählt?

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Allerdings sind die Bruttogewinne der Schweizer Häuser seit dem Spitzenjahr 2007 im Durchschnitt um rund 30 Prozent eingebrochen. Bei den Liechtensteiner Banken betrug der Ertragsrückgang gegenüber den Jahren vor der Finanzkrise rund 10 Prozent. Einerseits seien die strengeren und komplexeren regulatorischen Vorschriften ein Grund für den Gewinneinbruch, andererseits erwarteten die Kunden maßgeschneiderte Dienstleistungen, individuelle und umfangreiche Beratung sowie mehr Transparenz.



Die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten bei den Banken in Liechtenstein blieb unterdessen ziemlich stabil, während in der Schweiz ein deutlicher Rückgang der Beschäftigtenzahlen von rund 20 Prozent zu verzeichnen war.

Seit 2007 sind in der Schweiz rund ein Viertel der Institute verschwunden. Diese Konsolidierung des Bankensektors wird sich den Autoren der Studie zufolge auch künftig fortsetzen. „Der Konsolidierungsprozess in der Schweizer Bankenbranche hat sich in den letzten Jahren intensiviert – und wird weiter anhalten“, sagt Christoph Baertz, Leiter des Bereichs Unternehmenstransaktionen in der Finanzindustrie bei PWC Schweiz. In den nächsten drei bis fünf Jahren dürfte die Anzahl der Vermögensverwaltungsbanken in der Schweiz laut Studie auf unter 100 fallen (Stand 2015: 136). Die Konsolidierungswelle werde in Zukunft zudem auch in Liechtenstein spürbar werden.

Die Frage, die der Studie ihren Namen gibt, beantworten die Autoren trotzdem eher mit „Nein“: Die Tage des Private Banking in beiden Ländern seien nicht gezählt, vielmehr dürften die verbleibenden Banken aus diesen Restrukturierungen gestärkt hervorgehen. Das wiederum könne mithelfen, die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein als  Finanzdrehscheiben zu erhalten.


 

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