Der Asset Manager Prime Capital hat sich unter institutionellen Investoren als Fondsanbieter für Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien einen Namen gemacht. Nun steht das Unternehmen aus Frankfurt am Main mit einem weiteren Fonds, dem Prime Green Energy Infrastructure Fund (PGEIF), in den Startlöchern.
Der Prime Green Energy Infrastructure Fund soll ein Portfolio von Windenergieanlagen in Nordeuropa aufbauen. Die nicht alltäglichen Pläne der Hessen sehen vor, dass der Fonds mindestens 500 Millionen Euro in sieben bis zwölf Großprojekte investiert, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Diese sollen anschließend abgeschlossen und „kommerzialisiert“ werden. Der Anbieter peilt damit eine Nettorendite von über 8 Prozent pro Jahr an – bei einer Laufzeit von acht Jahren.
Der Begriff der „Kommerzialisierung“ umschreibt nach Angaben von Prime Capital sämtliche Optimierungsmaßnahmen für die bereits genehmigten, aber eben noch nicht abgeschlossenen Projekte: vom Layout der Windparks, über die unterschiedlichen Vertragswerke bis zur Finanzierungsstruktur.
Der Kauf noch nicht abgeschlossener Projekte war für manchen Investor in der Vergangenheit kein Thema. Die dominierende Strategie bestand laut Prime Capital darin, schlüsselfertige Projekte zu erwerben. Dieser Ansatz wird nach Einschätzung von Prima-Capital-Vorstand Andreas Kalusche zu einem Auslaufmodell. Denn die so erzielbaren Renditen seinen einfach unzureichend. „Aufgrund der sukzessiven Rückführung staatlicher Förderungsmechanismen stehen zukünftig Projekte mit niedrigsten Stromgestehungskosten (LCOE, Levelized Cost-of-Energy,) im Fokus,“ erklärt Kalusche. „Asset-Manager werden daher deutlich früher in der Wertschöpfungskette ansetzen müssen, um durch die Optimierung von Finanzierungs-, Investitions- und Betriebskosten attraktive Renditen zu erzielen“, meint er.