Projektanleihe Talanx leiht Pensionsfonds Millionen für Windpark

Blick auf sogenannte Monopiles, die als Gründungspfähle für Offshore-Windkraftanlagen dienen: Die Talanx leiht einem Pensionsfonds, der in Windparks investiert, Millionen.

Blick auf sogenannte Monopiles, die als Gründungspfähle für Offshore-Windkraftanlagen dienen: Die Talanx leiht einem Pensionsfonds, der in Windparks investiert, Millionen. Foto: imago images / Fotoagentur Nordlicht

Die Talanx-Versicherungsgruppe und weitere deutsche Großanleger leihen einem kanadischen Pensionsfonds einen dreistelligen Millionen Euro-Betrag, damit dieser sich an zwei Windparks beteiligen kann. In dem Zusammenhang kauft der börsennotierte Versicherungskonzerns mit Sitz in Hannover für 321 Millionen Euro Anteile an einer sogenannten Projektanleihe.

Schuldner bei dem Geschäft ist der staatliche kanadische Pensionsfonds CPP Investments, der sich mit Hilfe der Anleihe insgesamt 511 Millionen Euro beschaffen will. Der Pensionsfonds wurde bei dem Projekt vom Beratungsunternehmen Amsterdam Capital Partners (Amscap) begleitet. Als Financiers treten neben der Talanx auch der Versicherungs- und Finanzkonzern Signal Iduna sowie die Versicherungskammer Bayern auf.

Die Talanx hat zuvor bereits Windparks finanziert, zunächst im Jahr 2015 das Projekt „Gode Wind 1“, zwei Jahre später folgte „Borkum Riffgrund 2“. Insgesamt summiert sich das Kapitalanlagevolumen der von Talanx strukturierten Finanzierungen für Windparks auf dem Meer auf über 1,9 Milliarden Euro.

„Nach Gode Wind 1 und Borkum Riffgrund 2 beweisen wir mit diesem Offshore-Windkraft-Projekt ein weiteres Mal, dass wir großvolumige und komplexe Transaktionen alternativer Investments beherrschen“, kommentiert der Chef für Infrastrukturinvestments bei der Talanx, Peter Brodehser, das Engagement. „In CPP Investments und Amscap haben wir zudem Partner gefunden, die über eine ausgesprochene Expertise im Bereich großvolumiger Infrastrukturinvestments verfügen und internationales Renommee genießen. Zudem setzen wir unsere Strategie konsequent fort, den Anteil der Infrastrukturinvestments im Anlageportfolio weiter zu erhöhen und zu diversifizieren.“

Aus zwei mach eins

Im Rahmen der Anleihenstrukturierung wurden zwei in der Nordsee liegende Windparks zu einem Projekt zusammengefasst: Die westlich von Helgoland in der Nordsee gelegenen Windparks „Hohe See“ und „Albatros“ umfassen 87 Turbinen mit einer Kapazität von 609 MW. Die Parks sind in Betrieb und an das Netz angeschlossen. Insgesamt können rund 710.000 Haushalte mit Strom versorgt werden, rechnet die Talanx vor.

Die Kredit-Rating-Agentur Scope stuft die Projektanleihe mit dem Rating BBB+ ein. Damit liegt die Anleihe in der unteren Hälfte des Investment-Grade-Bereichs. Man könnte auch sagen, es handelt sich um eine durchschnittlich gute Anlage. Angaben zur Verzinsung und zur Rendite machte die Talanx nicht. 

Der Pensionsfonds CPP Investments hält gemeinsam mit dem kanadischen Energiekonzern Enbridge 49,9 Prozent der Anteile an den beiden Windparks. Die Mehrheit von 50,1 Prozent gehört dem Versorger Energie Baden-Württemberg. Nach Angaben der Talanx ist der zweiteilige Windpark eines der letzten Großprojekte, die von den garantierten deutschen Einspeisetarifen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) profitieren. 

Im Dezember letzten Jahres hatte die Talanx zwei große Solarparks in Spanien erworben. Insgesamt befinden sich neben Solar- und Windkraftwerken weitere alternative Investments im Talanx-Portfolio, zum Beispiel Stromnetze und Erdgasspeicher (Kavernen).

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