Private Wealth Management Wer gewinnt die Märkte von morgen?

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Nach Erhebungen der Berater generierten selbst die Outperformer der Branche 2014 nur eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity; RoE) von durchschnittlich 9,1 Prozent. Vor der Finanzkrise wiesen die Top-Player im Schnitt noch einen RoE von knapp 20 Prozent aus. Die aus dem deutschsprachigen Raum stammenden Institute UBS, Credit Suisse und Deutsche Bank indes erzielten 2014 und im ersten Halbjahr 2015 weitaus höhere Eigenkapitalrenditen.

Festzuhalten ist, dass die zehn größten Banken gemessen an den AuM 47 Prozent des Markts beanspruchen. Die UBS, der weltweit größte Asset Manager, hält einer Studie der Beratungsboutique Scorpio Partnership zufolge einen Marktanteil von 9,9 Prozent. Gemäß der Private Banking Benchmark der Boutique belaufen sich die weltweit investierten Vermögen der HNWIs auf 16,4 Billionen Dollar.

Diese Summe basiert auf dem Zahlenwerk von 203 Privatbanken. Insgesamt gehen die Berater von einem Gesamtvolumen von 20,6 Billionen Dollar aus. Allein UBS, Bank of America und Morgan Stanley haben im Jahr 2015 ihre Volumina wieder über die Marke von 2 Billionen Dollar gehievt.

Stößt die UBS an ihre Grenzen?

Lange hat die UBS für sich in Anspruch genommen, eine der führenden Adressen für die vermögendsten Menschen dieser Welt zu sein, die in der Regel über ein investierbares Vermögen von mehr als 30 Millionen Franken verfügen. Zwar dürfte die Schweizer Großbank in diesem Segment auch weiterhin ganz vorne mitmischen, dennoch scheint das Geschäft mit dieser Klientel zu stagnieren. Darauf deutet unter anderem der rückläufige Nettomittelzufluss im vierten Quartal 2015 mit 2,2 Milliarden Franken hin. In den Vorquartalen waren es noch 4,0 und 7,1 Milliarden.

Während im vierten Quartal 2014 Gelder aus Europa und den Emerging Markets abflossen (minus 2,4 und minus 9,0 Prozent), profitierte die Bank im gleichen Zeitraum wieder von stärkeren Zuflüssen aus der Asien-Pazifik-Region. Gleichwohl sind die Wachstumsraten starken Schwankungen ausgesetzt, was sich sicherlich mit den Volatilitäten an den dortigen Kapitalmärkten begründen lässt.

Mit 15,7 Milliarden Franken steuerte diese Region den Großteil der Zuflüsse im Jahr 2015 bei. Im US-Vermögensverwaltungsgeschäft flossen der Bank im vierten Quartal 2015 zwar fast 17 Milliarden Dollar zu. Unterm Strich blieb jedoch nur ein magerer Gewinn von 63 Millionen Dollar. Grund ist, dass das Geschäft mit einer hohen Cost Income Ratio (CIR) von 88 Prozent erkauft wird.

Im vierten Quartal lag diese gar bei 97 Prozent. Daher liegt auch die Bruttomarge mit 72 Basispunkten (bps) deutlich unter der des UBS Wealth Managements mit 89 bps. Da die Profitabilität im Wealth Management Amerikas sich wohl nicht deutlich verbessern dürfte, hängt viel davon ab, inwiefern es der UBS gelingt, das starke Wealth Management Franchise in Asien weiter auszubauen. In Europa will die Bank viel Geld in den Aufbau einer europäischen Kunden-Plattform stecken.

Asienfokus bei Credit Suisse

Mit dem Ergebnis zum dritten Quartal 2015 hat die Credit Suisse ein Maßnahmenpaket zur strategischen, strukturellen und organisatorischen Neuausrichtung bekanntgegeben. Dabei werden drei neue, regional ausgerichtete Divisionen geschaffen: die Schweiz, die APAC-Region (Asien-Pazifik) und das International Wealth Management (IWM). Strategisch scheint die Credit Suisse nur im Wealth Management gut unterwegs zu sein, was auch die Ergebnisse des Gesamtjahres 2015 belegen.

Ähnlich wie bei der UBS steuert der Geschäftsbereich den Großteil zur Profitabilität der Bank bei. Per 31. Dezember 2015 stieg der Vorsteuergewinn auf rund 1,7 Milliarden Franken. Hohe Zuflüsse von 17,8 Milliarden Franken konnte die Bank nur aus der Asien-Pazifik-Region verbuchen.

Inzwischen steuern die UHNWIs 65 Prozent zum gesamten Vermögen und 49 Prozent zu den Erträgen des Wealth Managements bei. Während die Credit Suisse zumindest in Asien gut unterwegs ist, scheint das Internationale Wealth Management in Amerika und Europa (ohne Schweiz) zu stagnieren. Das lässt sich an den gesunkenen AuM und den Rückflüssen festmachen.

Gemäß der neuen Strategie will die Bank ihr Wachstum in der Region Asien-Pazifik weiter beschleunigen und dazu mit der spezialisierten, integrierten Division APAC mehr Kapital für die Betreuung von vermögenden Unternehmern dieser Region zur Verfügung stellen.