Private Equity Jetzt bloß nicht die Balance verlieren

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Die Zahlen von Coller klingen ja auch hervorragend, haben aber einen faden Beigeschmack. Seit der ersten Veröffentlichung des Barometers im Jahr 2004 lag dieser Anteil nämlich nur ein einziges Mal höher: im Sommer 2007, unmittelbar vor der globalen Finanzkrise.

Und auch der „Global Private Equity Report 2022“ der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company kommt auf den ersten Blick zu dem Ergebnis, dass die Assetklasse nie erfolgreicher war. Schließlich investierten Buy-out-Fonds erstmals über eine Billion US-Dollar, erreichte das durchschnittliche Transaktionsvolumen erstmals mehr als eine Milliarde US-Dollar und realisierten Buy-outs – ebenfalls eine Premiere – Verkäufe nahe der Billionen-US-Dollar-
Schwelle.

Auf den ersten Blick beeindruckende Zahlen. Schaut man genauer hin, dürften jedoch zumindest bei einigen Investoren die Alarmglocken läuten. 2021 fand beispielsweise jeder dritte Buy-out-Deal im Tech-Bereich statt. Vor zehn Jahren waren es noch nicht einmal 20 Prozent. „Die digitale Revolution ist über alle Branchen hinweg in vollem Gange und setzt disruptive Kräfte frei“, betont Bain-Partnerin Silvia Bergmann. „Private-Equity-Fonds nutzen und treiben diesen Wandel.“