Eine „logische Konsequenz“ ist es für Michael Lindauer, dass immer mehr Anleger sich über Private Equity informieren und zu dem Schluss kommen, dass die Assetklasse in einem Niedrigzinsumfeld vorteilhaft ist. Lindauer leitet seit 2003 das 1996 gegründete Private-Equity-Geschäft bei Allianz Capital Partners und verwaltet in dieser Funktion mehr als 27 Milliarden Euro. Anfang 2020 waren es erst 17 Milliarden Euro.
Die wichtigste Lehre, die Lindauer für sich aus dieser Zeit gezogen hat, ist, dass kontinuierlich investiert werden muss: „Das Programm mit Private Equity läuft seit der Auflegung ununterbrochen, und das mit steigenden Volumina. Unser Vorteil ist dabei, dass wir die Allianz-Gruppe hinter uns haben, die über positive, aber auch weniger gute Zyklen hinweg kontinuierlich investiert und durch Krisen gemeinsam mit uns durchgehen kann.“
Krisen gibt es derzeit genügend, und das Niedrigzinsumfeld dürfte schneller als gedacht der Vergangenheit angehören. Belege dafür, dass auch Private Equity darunter leiden könnte, gibt es bereits.
Fader Beigeschmack
Der Anteil institutioneller Investoren beispielsweise, die über die gesamte Laufzeit ihres Private-Equity-Portfolios jährliche Nettorenditen von mindestens 16 Prozent erzielen, hat laut dem jüngsten Global Private Equity Barometer von Coller Capital mit 42 Prozent fast einen Rekordwert erreicht. Da ist es wenig überraschend, dass auch hiesige Institutionelle in Assetklassen gehen möchten. Michael Leinwand beispielsweise, Chef der 60 Milliarden Euro schweren Kapitalanlage der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL), sagt: „Private Equity und Private Debt gehören noch nicht dazu. Diesen Bereich bauen wir auf, er soll ein großer Baustein werden.“