Ausblick 2025 Private-Equity-Fondsmanager fürchten Regulierung in Europa

Soeren Paleit (von links), Thi La Nguyen und Sebastian Osig, alle FCM

Soeren Paleit (von links), Thi La Nguyen und Sebastian Osig, alle FCM, sind die Autoren der PE-Studie. Foto: Frederic Capital Management

FCM Frederic Capital Management hat im Rahmen einer aktuellen Studie 232 Private-Equity-Fondsmanager befragt und um Prognosen für das Jahr 2025 gebeten. Demnach erwarten die Teilnehmer ein leicht besseres Umfeld für das Fundraising und ein höheres Deal-Volumen.

Sorgen bereiten den Profis dagegen EU-Regulierungen, KI sehen sie aber als Chance. EBITDA-Wachstum gilt als der wichtigste Werttreiber des Markts. LPs (Limited Partners) behalten ihre starke Verhandlungsmacht, und Co-Investments sind wichtiger Bestandteil der Portfolios.

Die Ergebnisse des Surveys:

Fundraising: Die Fondsmanager erwarten eine leichte Verbesserung der Fundraising-Bedingungen im Jahr 2025. Sie berichten, dass LPs (Limited Partners) derzeit mehr Verhandlungsmacht haben und ihre Entscheidungen über Re-ups zunehmend an Barausschüttungen aus früheren Fondsgenerationen knüpfen.

Private-Equity-Markt: PE-Fondsmanager prognostizieren ein höheres Deal-Volumen im Jahr 2025, was teilweise auf einen besseren Zugang zu Fremdfinanzierung zurückzuführen ist. Sie erwarten auch einen stärkeren Wettbewerb um qualitativ hochwertige Assets, sehen aber keinen signifikanten Anstieg des Wettbewerbs um mittelmäßige Assets.

Die Ansichten zu den Bewertungen bleiben vage, was auf anhaltende Unsicherheit im Deal-Umfeld hindeutet. Die Stimmung bezüglich der erzielten Renditen aus neuen PE-Investitionen im Jahr 2025 ist neutral bis leicht pessimistisch im Vergleich zum Vorjahr oder historischen Durchschnitten.

 

PE Deals: EBITDA-Wachstum wird als der wichtigste Treiber für Wertschöpfung bei den Deals des Jahrgangs 2025 angesehen. Fondsmanager halten das Nicht-Erreichen von Wachstumszielen für ein größeres Abwärtsrisiko als Multiple-Kontraktion. Es wird eine zunehmende Erleichterung beim Zugang zu Fremdfinanzierung erwartet, und die Erwartungen neigen zu einer leichten Senkung der Kapitalkosten für neue PE-Transaktionen im Jahr 2025.

ESG-Kriterien (Environmental, Social, and Governance) sind noch kein entscheidendes Investitionskriterium bei der Deal-Auswahl; finanzielle und operative Grundlagen bleiben die Haupttreiber.

Co-Investments: Co-Investments bleiben ein Schlüsselwerkzeug für Fondsmanager, um LP-Beziehungen zu stärken. LPs zeigen weiterhin starkes Interesse an Co-Investments, da diese zu einem integralen Bestandteil moderner LP-Portfolios geworden sind. GPs bleiben jedoch selektiv bei der Auswahl von Co-Investment-Partnern, wobei sie Partner mit umfangreicher Erfahrung, ausreichenden internen Ressourcen und schnellen Entscheidungsprozessen bevorzugen.

Industrie und Region: Für neue Investments im Jahr 2025 gelten Industrials (25 Prozent), B2B Services (23 Prozent) und Software & Tech (19 Prozent) als besonders attraktive Sektoren. Geografisch gesehen werden Nordamerika (47 Prozent) und Europa (40 Prozent) als die attraktivsten Regionen betrachtet.

Sourcing und Exit: Die meisten Fondsmanager sehen ihr hauseigenes Netzwerk von Investmentprofis (37 Prozent) als den wichtigsten Kanal für das Sourcing neuer Deals. Bei den Exits werden Verkäufe an strategische (56 Prozent) und Finanzkäufer (34 Prozent) als die wichtigsten Kanäle erwartet. IPOs und Continuation Vehicles spielen eine viel kleinere Rolle.

Künstliche Intelligenz (AI): AI wird mehrheitlich als überwiegend positiver Treiber für Wertschöpfung angesehen. 84 Prozent der Fondsmanager sehen AI als eine Chance für die Performance der Portfolio-Unternehmen. Allerdings räumen 46 Prozent der Befragten ein, dass AI potenziell die Geschäftsmodelle einiger ihrer Portfolio-Unternehmen mittel- bis langfristig bedrohen könnte.

EU-Regularien und ESG: PE-Fondsmanager haben gemischte Ansichten zu EU-Regulierungen und ESG. EU-Regulierungen werden von 81 Prozent der Teilnehmer überwiegend als Risiko für die Performance der Portfolio-Unternehmen wahrgenommen, hauptsächlich aufgrund erhöhter Compliance-Lasten. Die Wahrnehmung von ESG ist ausgewogener, wobei sowohl Risiken (53 Prozent) als auch Chancen (47 Prozent) fast gleichermaßen anerkannt werden.

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