Die deutschen Privatbanken bekennen sich weiterhin zu ihren Nachhaltigkeitszielen. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat ein Positionspapier zum nachhaltigen Wandel veröffentlicht. Darin ruft der Verband dazu auf, die Transformation nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als „ökologische und ökonomische“ Chance zu begreifen. Nachhaltigkeit sei aus Strategie, Zielen, Governance, Produkten und Risikomanagement nicht mehr wegzudenken.
„Transformation ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Standorts", sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Wer heute in saubere Technologien, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft investiere, stärke morgen seine Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität.
Umfrage belegt Fortschritte bei ESG-Integration
Eine Umfrage des BdB unter mehr als 20 Mitgliedsinstituten zeigt deutliche Fortschritte. Alle befragten Banken haben Nachhaltigkeit in ihre Gesamtstrategie integriert. 2020 waren es noch 69 Prozent. Alle Institute haben Klimaziele definiert, oft ergänzt durch weitere ESG-Ziele. Der Anteil der Banken mit Nachhaltigkeitsverantwortlichen auf Vorstandsebene hat sich mehr als verdoppelt: von 28 Prozent im Jahr 2020 auf 59 Prozent. Alle Großbanken haben sich ein Net-Zero-Ziel gesetzt und wollen bis 2050 die CO2-Emissionen ihrer Kredit- und Investmentportfolios auf Netto-Null reduzieren.
Banken fordern verlässliche Rahmenbedingungen
Der Bankenverband fordert verlässliche und praxistaugliche Rahmenbedingungen auf Basis klarer Klimapfade. Nötig seien wirksame Preissignale für CO2 und der Abbau klima- und umweltschädlicher Subventionen. 65 Prozent der Banken bieten grüne oder nachhaltige Kredite an – 2020 waren es nur 35 Prozent. Die Mehrheit der Kunden zeige weiterhin stabiles Interesse an nachhaltigen Finanzierungsprodukten. Bei kleinen und mittleren Unternehmen sei sogar ein leichter Anstieg zu verzeichnen.